Volkswagen und Ford sind sich Insidern zufolge bei ihrer geplanten Kooperation für autonomes Fahren und Elektromobilität weitgehend einig. Die beiden Autobauer hätten sich auf Grundzüge der Partnerschaft verständigt, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. So werde Volkswagen seine Plattform für Elektro-Autos (MEB) mit dem nach General Motors zweitgrößten US-Autobauer teilen. Ein zweiter Insider sagte, der Aufsichtsrat von VW müsse den Plänen noch zustimmen, eine Sitzung sei für Donnerstag geplant.
Ein Sprecher des Wolfsburger Konzerns lehnte einen Kommentar ab. Die Gespräche liefen gut, sagte er lediglich. Eine Ford-Sprecherin sagte, die Verhandlungen dauerten an: „Die Diskussionen sind produktiv bei einer Reihe von Themen. Wir werden darüber berichten, wenn die Details festgezurrt sind."
Wegen der hohen Investitionen in die neuen Trends der Autobranche sind die Hersteller immer mehr auf Kooperationen angewiesen, um sich die Kosten zu teilen. Volkswagen und Ford hatten ihre globale Allianz im Januar auf der Automesse in Detroit angekündigt. Diese erstreckte sich zunächst auf die gemeinsame Entwicklung von Transportern und Pick-ups, um kurzfristig Einsparungen zu erzielen. Zu einer Ausweitung der Kooperation auf selbstfahrende Autos, Mobilitätsdienste und Elektroautos gab es damals eine Absichtserklärung.
Seitdem liefen die Verhandlungen. Knackpunkt war dabei eine Beteiligung von VW an der Ford-Tochter Argo, die Systeme für Roboterautos entwickelt. Der US-Konzern forderte ein finanzielles Engagement von VW, die Wolfsburger wollten statt Geld aber ihre eigenen Aktivitäten beim autonomen Fahren in die Kooperation einbringen, wie ein Insider im Februar erläuterte. Differenzen gab es über die Bewertung dieser Vermögenswerte - sie sind jedoch anscheinend beigelegt.