Politik

Rumänien verschifft 70.000 Schafe fürs Opferfest nach Kuwait

Lesezeit: 1 min
11.07.2019 13:52
Die EU hat Rumänien dazu aufgefordert, einen Schiffs-Transport von 70.000 Schafen in den Persischen Golf zu verbieten. Die Tiere sollen dort anlässlich des islamischen Opferfestes Eid ul-Adha ohne Betäubung geschlachtet und anschließend gegessen werden.
Rumänien verschifft 70.000 Schafe fürs Opferfest nach Kuwait
Die Schafe werden im Schiff zusammengepfercht. (Foto: dpa)

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Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit, Vytenis Andriukaitis (Litauen), hat den rumänischen Landwirtschaftsminister Petre Daea gestern in einem dringlichen Brief dazu aufgefordert, den Transport von 70.000 Schafen in den Persischen Golf zu stoppen. Die Tiere sollen im Tiertransport-Schiff „Al Shuwaikh“ - das der kuwaitischen Nutzvieh-Firma „Al-Mawashi“  gehört und heute um 9.15 Uhr im rumänischen Hafen „Navodari“ eingetroffen ist - nach Kuwait, Katar sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate gebracht werden. Dort sollen sie - ohne Betäubung - geschächtet und anschließend anlässlich des islamischen Opferfestes verzehrt werden.

In Andriukaitis´ Brief an Daea heißt es: „Angesichts der Wetterbedingungen, die im Juli im Persischen Golf herrschen, fordere ich Sie dringendst dazu auf, als Zeichen der Verantwortung den kurz bevorstehenden Export von Schafen in den Persischen Golf zu stoppen.“

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Auch die Tierschutz-Organisation „Eurogroup for Animals“ (der unter anderem der ´Deutsche Tierschutzbund´ angehört) fordert Daea dazu auf, den Transport zu stoppen. Er stelle eine Verletzung des Artikels 3 der EU-Verordnung 1/2005 dar, in der es heißt: „Niemand darf eine Tierbeförderung durchführen oder veranlassen, wenn den Tieren dabei Verletzungen oder unnötige Leiden zugefügt werden könnten.“ Die Direktorin von ´Eurogroup for Animals“, Reineke Hameleers, sagt: „An ihrem Ankunftsort werden diese Tiere ohne Betäubung geschlachtet werden. Dass Tiere das sowie die schrecklichen Reise-Bedingungen durchmachen müssen, ist barbarisch. Wir können nicht zulassen, dass so etwas wieder passiert.“

Mit „wieder“ geht Hameleers auf die Ereignisse ein, die Ende letzten Jahres riesiges Aufsehen in Australien erregten. Nachdem die australische Regierung „Al Mawashi“ die Erlaubnis für den Transport von Tieren in die Golf-Region erteilt hatte, machten Tierschützer mobil und organisierten landesweite Proteste. ´Al Mawashi´ wurde unter anderem vorgeworfen, für den „massenhaften Tod von Tieren und großem Leid“ verantwortlich zu sein. Die Bedingungen, die auf den Schiffen des kuwaitischen Unternehmens herrschen, sollen so schrecklich sein, dass auf unterschiedlichen Transporten jeweils mehrere Tausend Tiere zu Tode kamen.

Leser, die helfen wollen, den Transport der Schafe von Rumänien in den Persischen Golf zu stoppen, können auf folgender Webseite eine Petition unterzeichnen:

www.animalsinternational.org/take_action/al-mawashi-romania/int

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