Am 31. Oktober endet bei der Europäischen Zentralbank die Amtszeit von Mario Draghi, der einst in London für Goldman Sachs gearbeitet hatte. Doch während ein früherer Goldman-Banker die EZB verlässt, kommt eine andere ehemalige Goldman-Bankerin hinzu.
Denn wenn Christine Lagarde, die selbst nicht bei Goldman Sachs gearbeitet hat, im Herbst offiziell den Chefposten bei der Europäischen Zentralbank antritt, wird man ihr im Aufsichtsrat die ehemalige Goldman-Bankerin Elizabeth McCaul zur Seite stellen.
Sie ist eine von drei neuen Mitgliedern im Aufsichtsrat der EZB, der die 114 größten Banken der Eurozone überwacht, berichtet Reuters.
Elizabeth McCaul arbeitete zuletzt bei der Promontory Financial Group, einem führenden US-amerikanischen Beratungsunternehmen, das im Jahr 2015 wegen Vorwürfen der Beschönigung eines Berichts über die Standard Chartered Bank 15 Millionen Dollar an die New Yorker Bankenaufsicht zahlen musste.
Während ihrer Zeit bei der Promontory Financial Group, die sich heute im Besitz von IBM befindet, war Elizabeth McCaul auch an der Prüfung der Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) beteiligt, nachdem Papst Franziskus im Jahr 2013 die Säuberung der Vatikanbank in Auftrag gegeben hatte.
Bei der Einrichtung des Einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus war die ehemalige Goldman-Bankerin beratend für die EZB tätig war. Davor arbeitete sie nach einem Jahrzehnt als Goldman-Bankerin als Bankenaufseherin für den US-Bundesstaat New York.
Außerdem ist McCaul mit dem ehemaligen Goldman Sachs-Partner Frank Ingrassia verheiratet, der früher die kommunale Finanzgruppe der Bank leitete, und sie ist Mutter von sieben Kindern.
In den EZB-Aufsichtsrat kommen neben McCaul auch Edouard Fernandez-Bollo, der derzeit für die französische Bankenaufsicht arbeitet, und Kerstin af Jochnick, bis Donnerstag stellvertretende Gouverneurin der schwedischen Zentralbank.