Deutschland

Stuttgart 21 wird zum Finanzrisiko für die Deutsche Bahn

Lesezeit: 1 min
23.07.2019 17:06
Die Deutsche Bahn muss ihre Finanzreserven anzapfen, um Stuttgart 21 zu finanzieren. Doch Ronald Pofalla, der im Vorstand der Deutschen Bahn sitzt, meint: “In der Ruhe liegt die Kraft - und fröhlich bleiben.”
Stuttgart 21 wird zum Finanzrisiko für die Deutsche Bahn
DB-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Beim Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart, Stuttgart 21, sind bisher nur 4,5 Milliarden Euro der Baukosten abgesichert. Doch es fehlen noch 3,8 Milliarden Euro an finanziellen Mitteln, die die Deutsche Bahn, der Bauherr des Projekts, benötigt. Das berichtet das Handelsblatt.

Besonders problematisch ist, dass Stuttgart 21 sich negativ auf die Bilanz der Deutschen Bahn auswirkt. “2018 hat der Staatskonzern erstmals rund 200 Millionen Euro aus eigener Tasche zusteuern müssen, bald wird es ein Mehrfaches davon sein. Jährlich”, so das Handelsblatt. 

Nach Angaben der Stuttgarter Zeitung geht der Bundesrechnungshof davon aus, dass Stuttgart 21 insgesamt zehn Milliarden Euro verschlingen wird. Zu diesem Ergebnis kam der Bundesrechnungshof nach einer dreijährigen Prüfung.

Matthias Gastel, Bahnexperte der Grünen im Bundestag, meint sogar, Stuttgart 21 sei “ein Fass ohne Boden”. Die Kosten seien nicht kalkulierbar. Gastel teilt auf seiner Webseite mit, dass die Wirtschaftlichkeitsrechnung der Deutschen Bahn in Bezug auf Stuttgart 21 der Bundesregierung zufolge “nachvollziehbar” sei. Allerdings habe die Bundesregierung nicht deutlich verkündet, ob sie das Projekt nun für wirtschaftlich hält, oder aber nicht. “Ob sie diese für richtig hält und genauso rechnen würde bleibt offen”, so Gastel.

Einem Bericht des Spiegels zufolge stellen die Baufirmen, die an Stuttgart 21 beteiligt sind, immer höhere Rechnungen. “Die Kosten für das Projekt Stuttgart 21 explodieren insbesondere wegen der Preissteigerungen in der boomenden Baubranche. Die Bahn will deshalb an die Reserven des Vorhabens, heißt es aus Aufsichtsratskreisen”, so der Spiegel. 

Doch der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Ronald Pofalla - der ehemalige Leiter des Kanzleramts - gibt sich dem Handelsblatt zufolge sehr gelassen. “In der Ruhe liegt die Kraft – und fröhlich bleiben”, meint er. 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...