Politik
US-Regierung warnt vor Attacke

Erdogan kündigt baldigen Angriff auf Kurden in Syrien an

Die US-Regierung bezeichnet die Absicht der türkischen Regierung, die kurdischen YPG-Einheiten in Nordsyrien anzugreifen, als inakzeptabel.
06.08.2019 15:11
Lesezeit: 1 min

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen baldigen Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens angekündigt. Die Türkei habe das Recht, alle Bedrohungen gegen die nationale Sicherheit zu beseitigen, sagte Erdogan am Dienstag bei einer Fernsehansprache, wie AFP berichtet. Ankara werde "sehr bald" die nächste Stufe einleiten, ergänzte Erdogan und bezog sich dabei auf frühere türkische Militäroffensiven in Syrien.

Derweil befanden sich die Unterhändler Washingtons und Ankaras in Gesprächen über eine seit langem von der Türkei geforderte Pufferzone in Nordsyrien. US-Präsident Donald Trump hatte die Schaffung einer 30 Kilometer breiten Zone entlang der Grenze zu Syrien vorgeschlagen, um die Türkei von einer erneuten Offensive gegen die YPG abzuhalten. Die Türkei zeigte sich jedoch unzufrieden mit den Verhandlungen. Eine Zone nach den Vorstellungen der USA hält die YPG demnach nicht weit genug von der Türkei fern.

Die US-Regierung will den angekündigten türkischen Militäreinsatz in Syrien verhindern. "Wir denken, dass jede einseitige Aktion von ihnen (der Türkei) inakzeptabel wäre", sagte Verteidigungsminister Mark Esper am Dienstag auf seiner Reise nach Japan zu Journalisten. "Wir werden einseitige Vorstöße verhindern, die wieder gemeinsame Interessen gefährden, die die USA, die Türkei und die SDF (Syrian Democratic Forces – Dachorganisation, zu der auch die YPG gehört – die Red.) haben."

Bereits am Sonntag hatte Erdogan mit einem Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG gedroht. In den vergangenen Wochen hatten türkische Medien regelmäßig Aufnahmen von Militärkonvois veröffentlicht, die Ausrüstung und Einheiten in Richtung der syrischen Grenze transportierten. Erdogan hatte Ende Juli gesagt, unabhängig vom Ausgang der Diskussionen über die Sicherheitszone sei die Türkei entschlossen, "den Terrorkorridor östlich des Euphrat zu zerstören".

Die YPG ist einer der wichtigsten US-Verbündeten im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien - zum Unmut der Regierung in Ankara, die die YPG wegen ihrer Nähe zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als "Terrororganisation" einstuft. Die Türkei ist seit 2016 bereits zwei Mal militärisch in Syrien gegen die YPG vorgegangen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Impfschäden: Wann haften Hersteller für Gesundheitsfolgen?
16.12.2025

Kopfschmerzen, Fieber oder sogar Hörverlust – treten nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Probleme auf, suchen Betroffene häufig...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...