Wirtschaft
Immunisierung gegen Sanktionen

Bericht: Rosneft wird Erdöl künftig in Euro statt Dollar verkaufen

Bislang unbestätigten Berichten zufolge soll der russischen Erdölkonzern Rosneft seine Termingeschäfte bald von Dollar auf Euro umstellen.
21.08.2019 16:36
Lesezeit: 1 min

Der russischen Ölproduzent Rosneft wappnet sich gegen mögliche US-Sanktionen und will Termingeschäfte künftig in Euro statt in Dollar abrechnen. "Alle neuen Terminkontrakte für Ölprodukte für den Export werden den Euro als Zahlungswährung haben", sagte ein namentlich nicht genannter Insider am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Vier weitere mit den Plänen vertraute Personen bestätigten dies.

Der Schritt könnte demnach noch im Laufe dieses Jahres vollzogen werden. Erste Händler seien darüber bereits informiert worden. Experten zufolge dürfte Rosnefts Entscheidung darauf abzielen, das Unternehmen gegen mögliche neue US-Sanktionen zu schützen.

Rosneft ist für rund 40 Prozent der russischen Ölproduktion verantwortlich und damit einer der weltweit führenden Produzenten und Exporteure. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stellte der Konzern 45,8 Millionen Tonnen an Ölprodukten her - von Diesel und Benzin über Heizöl bis hin zu petrochemischen Erzeugnissen. Rund die Hälfte wurde nach West- und Südosteuropa und nach Asien exportiert. Der Großteil der für den Export bestimmten Ölprodukte wird im Rahmen von Termingeschäften verkauft, wobei westliche Konzerne wie BP und Glencore zu den Top-Kunden gehören.

Sollte Rosneft den Ölverkauf tatsächlich von Dollar auf Euro umstellen, wäre dies ein Schlag gegen das derzeit im Ölgeschäft noch dominierende Petrodollar-System. Russland strebt wie auch China danach, die Abhängigkeit vom US-Finanzsystem zu verringern, was sich auch in den starken Goldkäufen beider Staaten wiederspiegelt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Zahlungen per Smartphone steigen sprunghaft an
25.12.2025

Immer mehr Menschen zücken zum Bezahlen das Smartphone. Hinter den allermeisten Transaktionen stecken heute noch Debitkarten. Das könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenpleite: Was passiert mit meinem Geld?
25.12.2025

Es ist eine tiefe Angst vieler Menschen – die eigene Bank, der man sein Erspartes anvertraut hat, geht bankrott. Erfahren Sie hier, wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Stablecoins vs. Digitaler Euro: Wie digitales Geld den globalen Zahlungsverkehr verändert
25.12.2025

Digitale Zahlungsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung und verändern, wie Geld transferiert und gespeichert wird. Stablecoins dringen in...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt im Fokus: Steigt das Risiko einer Finanzkrise an den US-Börsen?
25.12.2025

Die jüngsten Insolvenzen in der Autoindustrie haben an den internationalen Finanzmärkten eine neue Debatte über versteckte Risiken im...

DWN
Panorama
Panorama Initiative Jobsuche: Weshalb die Weihnachtszeit perfekt ist
25.12.2025

Während viele glauben, der Arbeitsmarkt schlummere zum Jahresende, öffnen sich gerade jetzt heimlich Türen. Eine erfahrene Coachin...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Tech-Aktien: Tech-Konzerne überflügeln Börsen und gewinnen neue Dominanz
25.12.2025

Die rasant steigenden Bewertungen der US-Techkonzerne verschieben die Kräfteverhältnisse an den globalen Finanzmärkten. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...