Unternehmen

Technologie-Transfer: China holt sich deutsche Mittelständler

Lesezeit: 1 min
16.04.2013 04:07
Mittelständische Unternehmen und Patente aus Europa und Deutschland sind beliebt bei chinesischen Investoren. Eine Studie belegt, dass die chinesische Regierung gezielt vorgeht, um deutsche Unternehmen aufzukaufen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Chinesische Investoren stürzen sich auf in Not geratene Mittelständler. Beispiele gibt es viele: Die Firma Putzmeister, führend im Bereich der Betonpumpen, wurde von der chinesischen Firma Sany aufgekauft. Lenovo hat den Elektronikkonzern Medion übernommen. Einer der weltweit größten Gabestaplerkonzerne, Kion, hat in der Firma Weichai Power einen neuen Investor gefunden, berichtet das FMM-Magazin.

Die chinesischen Konkurrenten suchen sich mit Unterstützung der Regierung Zugriff und Kontrolle auf Technologien aus Europa und Deutschland. Die chinesischen Direktinvestitionen in die EU sind innerhalb eines Jahres um 135 Prozent gestiegen. In Deutschland gab es einen Anstieg von 2007 bis 2010 um 87 Prozent (siehe Grafik).

In einer Studie der Technischen Universität München und der München Innovation Group wurden 50 chinesische Unternehmen analysiert. Die Forscher fanden heraus, dass deren Vorgehensweise vor allem darauf abzielt, durch Standorte in Deutschland Erfahrungen zu sammeln sowie Zoll- und Einfuhrbeschränkungen in die EU zu umgehen.

Die EU versucht sich ihrerseits dagegen zu wehren: Durch Schutzzölle sollen bestimmte Branchen, vornehmlich die Elektroindustrie und die Telekommunikation, von den chinesischen Billigproduzenten abgeschirmt werden (mehr hier). Die mit der Geldpresse subventionierten chinesischen Firmen drängen auf den europäischen Markt. Dabei nimmt die Regierung in China die Herausbildung einer gigantischen Kreditblase in Kauf (hier).

Die Wirtschafts- und Finanzkrise habe die Übernahme der deutschen Unternehmen „erleichtert“, heißt es in der Studie. Auch in den kommenden Jahren werde es zu Übernahmen kommen. Die Investitionen steigen weiter. In den meisten Fällen führe das aber eher zu einer Weiterentwicklung der bestehenden Firmen, als zu einer bloßen Übernahme. Es sei auch nicht selten, dass das deutsche Management im Unternehmen bestehen bleibe, so die Studie.

Das größte „Risiko“ bestehe allerdings in einem drohenden Wissensverlust, wenn deutsche Unternehmen durch Insolvenzen oder Fusionen den „Abfluss von wichtigen Schutzrechten“ und „geistigem Eigentum“ nicht verhindern können.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...