Politik

EU: Kampf gegen die Pressefreiheit wird aus Steuergeldern finanziert

Lesezeit: 1 min
16.04.2013 12:09
Die EU finanziert aus Steuergeldern Lobby-Verbände, die die freie Berichterstattung über die EU eingrenzen wollen. Bei unliebsamen Artikeln sollen künftig „eine Entschuldigung oder eine Korrektur“ nicht mehr ausreichen. Die EU-Kommission sieht sich als „moralischer Kompass“ für die Journalisten.
EU: Kampf gegen die Pressefreiheit wird aus Steuergeldern finanziert

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell:

Hunderte Razzien: Rheinland-Pfalz kauft CD mit Konto-Daten

Die EU-Kommission fördert mehrere Organisationen, deren Ziel die Unterdrückung die Pressefreiheit ist. Dafür werden Millionen Euro an Steuergeldern verwendet. Diese Organisationen setzen sich für eine staatliche Regulierungen der Presse ein.

Die Organisation Mediadem etwa hat es sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, „freie und unabhängige Medien zurückzugewinnen“, berichtet die Daily Mail. Mediadem fordert allerdings härtere Strafen für die Medien: „Eine Entschuldigung oder eine Korrektur“ reichten nicht aus.

Staatlicher Einfluss auf die Medien sein an sich keine Unterdrückung, so Mediadem. Die Organisation fordert zudem „die Koordination des Journalismus auf der Europäischen Ebene“.

Die EU hat 2,7 Millionen Euro für das Projekt ausgegeben. Die EU-Kommission sagt, sie wolle ein „moralischer Kompass“ gegen Fehlverhalten sein, zitiert die Daily Mail. Die Kommission strebt eine weitere Kontrolle der Presse an, sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene.

Kritiker vermuten, dass diese Brüsseler Forderungen nach mehr Medien-Kontrolle im Zusammen mit negativer Berichterstattung über die EU stehen könnten. „Wenn man die Skandale in der EU und die Enthüllungen über die Zweckentfremdung von Geldern betrachtet, dann ist es keine Überraschung, dass die EU die freie Presse einschränken will, die ihre Korruption aufdecken könnte“, sagt der konservative britische Parlamentarier Philip Davies.

Neben Mediadem gibt es mindestens fünf weitere von Brüssel finanziell unterstützte Organisationen, die eine stärkere Kontrolle der Medien anstreben. Eine von ihnen, MediaAcT, hat 100.000Pfund von der EU bekommen. Die Organisation arbeitet mit der britischen Hacked Off-Gruppe zusammenm. Die Lobby kämpft für Film-Stars und andere Berühmtheiten gegen die britische Boulevardpresse.

Es hat den Anschein, als möhcte die EU die Abhör-Skandale um die Murdoch-Blätter in Großbritannien nutzen, um eine stärkere Kontrolle der Medien in Sachen EU-Berichterstattung zu erreichen.

Weitere Themen

Merkel will ältere Arbeitnehmer aus ihren Jobs herauskaufen

Leben wie ein Sozialist in Frankreich: Acht Minister sind Millionäre

Europa ist gespalten: Warum es bereits zwei Euro-Zonen gibt


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...