Deutschland

Deutsche Banken bedienen ihre Schulden mit EZB-Geld

Lesezeit: 1 min
14.05.2013 16:02
Im März verringerten die deutschen Banken ihre Schulden um mehr als 19 Milliarden Euro. Die günstigen Kredite der EZB und die erwartete Senkung des Leitzins machten es den Geldinstituten leicht. Die EZB-Kredite sind deutlich billiger als andere, so lässt sich mit einer Umschichtung sogar Geld sparen.
Deutsche Banken bedienen ihre Schulden mit EZB-Geld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die nationalen Banken in Deutschland haben im Monat März ihre Kapitalmarkt-Schulden verringert. 19,2 Milliarden Euro haben die Finanzinstitute zurückgezahlt. Für die Bundesbank ein positives Zeichen: Den Banken sei dies „angesichts ihrer günstigen Finanzlage“  gelungen, so die Deutsche Bundesbank in einer Mitteilung vom Dienstag.

Doch ist die Schuldentilgung für die „günstige Finanzlage“ der deutschen Banken vor allem die EZB verantwortlich. Die lockere Geldpolitik der EZB ermöglichte es den Banken in großem Umfang billiges Geld von der EZB zu nehmen. Und mit Erwartung einer Senkung des Leitzins wussten die Banken, dass sie beruhigt Schulden tilgen können. Schließlich würde die Zinssenkung die Kredite von der EZB noch billiger machen. Mit 0,5 Prozent senkte die EZB den Leitzins dann tatsächlich auf ein historisches Tief.

Allerdings erhöht sich dadurch auch die Abhängigkeit der deutschen Banken von dem Geld der EZB. Und ein Blick in die Bilanz der Deutschen Bank zeigt, dass noch viele Risiken in den Büchern der deutschen Geldinstitute stecken (hier). So ist die Rückzahlung alles andere als auf eine fundierte günstige Finanzlage zurückzuführen. Die Umschichtung der Verbindlichkeiten von anderen Gläubigern auf die EZB ist einfach billiger.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...