Politik

Neuling Kroatien: EU-Spitze bei der Korruption

Lesezeit: 1 min
17.05.2013 10:48
Der Deutsche Bundestag war einstimmig für einen Beitritt Kroatiens zur EU. Doch das Land ist eines der korruptesten Länder Europas. 90 Prozent der Manager sagen, es wird fast überall geschmiert.
Neuling Kroatien: EU-Spitze bei der Korruption

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Kroatien wird am 1. Juli dieses Jahres der EU beitreten. Der Deutsche Bundestag war einstimmig für den EU-Beitritt des Landes. Doch Kroatien ist eines der korruptesten Länder in Europa, so eine aktuelle Studie.

90 Prozent der befragten Kroaten sagten: „Bestechung und Korruption sind bei den Unternehmen im Land weit verbreitet.“ Der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young hatte europaweit tausende Manager befragt, ob Unternehmen Schmiergelder zahlen, um Geschäfte zu machen, und ob sie ihre Bilanzen manipulieren (Studie hier).

David Stulb von Ernst & Young sieht einen Zusammenhang zwischen der grassierenden Korruption und der Rezession in Europa: „Unsere Studie zeigt, dass in diesem Umfeld eine alarmierende Zahl unethisches Verhalten hinnimmt, um Wachstum und ein verbessertes Ergebnis zu erzielen“, zitiert ihn EUobserver.

Im März warnte ein Bericht der EU-Kommission, dass Kroatien im Kampf gegen die Korruption nachlassen könnte, sobald es das Land in die EU geschafft hat. Zagreb wurde gedrängt, gegen organisiertes Verbrechen vorzugehen und neue Maßnahmen zu ergreifen, um öffentliche Ausschreibungen zu schützen, den Missbrauch bei staatlichen Unternehmen zu unterbinden und Whistleblowers zu schützen.

Die Korruption in Kroatien ist erschreckend. Doch in Slowenien, EU- und Eurozonen-Mitglied, ist die Lage sogar noch schlimmer. Hier sagten 96 Prozent der Manager, es gebe Bestechung und Korruption. Das ist mehr als in Kenia, wo es nur 94 Prozent sind.

Es folgten Griechenland und die Slowakei mit 84 Prozent, Tschechien mit 73 Prozent, Portugal mit 72 Prozent, Ungarn mit 70, Spanien mit 65 Prozent, Rumänien mit 61 Prozent und Italien mit 60 Prozent.

Deutlich besser schnitten die drei größten EU-Länder ab. In Frankreich sagten 27 der Manager, Schmiergeld-Zahlungen seien weit verbreitet. In Deutschland waren es 30 Prozent (mehr hier), in Großbritannien 37 Prozent. Am besten schnitten Finnland und Schweden ab mit nur je 12 Prozent.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...