EU-Kommissar Günther Oettinger will trotz des großen Widerstands von Umweltschützern und Teilen der Opposition das Thema Fracking weiter voranbringen. Deshalb fordert er Probebohrungen in Deutschland und EU-weite Regelungen.
Der Abbau von Schiefergas ist in Deutschland weiterhin umstritten. Die Erfahrungen aus den USA haben gezeigt, dass bei dem Verfahren große Gefahren für Trinkwasser und die Bevölkerung nicht ausgeschlossen werden können (hier). Dennoch will EU-Energiekommissar Oettinger am besten noch vor der Bundestagswahl ein entsprechendes Gesetz für die Förderung von Schiefergas in Deutschland auf den Weg bringen.
Man dürfe sich die Möglichkeiten, die Gasvorkommen unter dem eigenen Boden für die Energieversorgung bedeuten, nicht entgehen lassen, zitiert Die Welt den EU-Kommissar. Fracking biete große Potenziale und daher sollte eine Rechtsgrundlage für Demonstrationsprojekte und die praktische Erprobung geschaffen werden:
Wenn wir Probebohrungen zulassen, werden wir in einigen Jahren weit klüger sein und auch über die Kosten besser Bescheid wissen. Das muss man einem Ingenieursland wie Deutschland dringend raten.
Zusätzlich zu der Ermöglichung von Probebohrungen in Deutschland sprach sich Oettinger für eine EU-weite Regelung beim Fracking aus. Unterstützung erhält Oettinger selbstverständlich aus der Industrie. Der Fracking-Boom in den USA habe die Energiepreise vor Ort deutlich gesenkt, argumentieren die Unternehmen (hier).
Umweltminister Altmaier steht ebenfalls hinter dem Thema Fracking. Mit ein paar Einschränkungen im Gesetzesentwurf zum Fracking versuchte Altmaier, die Kritiker mundtot zu machen.