Politik

EU lockert Waffenembargo: In Syrien geht es um Erdgas

Lesezeit: 1 min
28.05.2013 09:01
Die EU-Außenminister haben das Waffenembargo gegen Syrien nicht verlängert. Doch schon jetzt werden die Rebellen massiv mit Waffen unterstützt. Allein Katar hat bereits 3 Milliarden Dollar in den Krieg investiert. Das Emirat will Erdgas nach Europa verkaufen und braucht eine Pipeline durch Syrien.
EU lockert Waffenembargo: In Syrien geht es um Erdgas

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Montag entschied die EU, das Waffenembargo gegen Syrien aufzuheben. Vor allem Großbritannien und Frankreich hatten sich dafür stark gemacht, die syrischen Rebellen mit Waffen zu versorgen.

Die EU-Außenminister verhandelten zwölf Stunden, konnten sich aber nicht auf eine Verlängerung des Waffenembargos gegen Syrien einigen, berichtet Sky. Dies zeigt die Uneinigkeit der EU-Staaten im Syrien-Krieg. Das Waffen-Embargo wird nun am 1. Juni auslaufen. Die finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen die syrische Regierung wurden um ein Jahr verlängert.

Großbritannien und Frankreich wollten durchsetzen, dass die EU-Staaten „Ausrüstung zum Schutz von Zivilisten“ an „moderate“ Oppositionskräfte liefern dürfen (mehr hier). Doch auch das nun beschlossene Ende des Embargos „sendet eine klare Botschaft aus Europa an das Assad-Regime“, sagte der britische Außenminister William Hague. Wenn die syrische Regierung Verhandlungen verweigere, dann müssten „alle Optionen auf dem Tisch bleiben“.

Einige der 27 EU-Staaten und auch Israel waren gegen eine Aufhebung des Waffen-Embargos. Sie fürchten, dass britische und französische Waffen in die Hände von Islamisten gelangen könnten. Viele Waffen landeten schon jetzt in den falschen Händen, sagte der niederländische Außenminister Frans Timmermans. „Die Konfliktparteien haben wirklich keinen Mangel an Waffen.“

Es wird erwartet, dass in Zukunft auch Großbritannien und Frankreich Waffen an die Rebellen liefern werden. Doch kurzfristig wird das Ende des EU-Embargos gegen Syrien kaum Veränderungen bewirken. Denn schon jetzt werden sowohl die syrische Regierung als auch die Rebellen von vielen Seiten mit Waffen beliefert, darunter Katar und Saudi-Arabien.

Allein Katar hat die Rebellen in den letzten zwei Jahren mit Waffen und Ausrüstung im Umfang von 3 Milliarden Dollar unterstützt, berichtet die FT. Katar hatte auch die Rebellen in Libyen unterstützt, die mithilfe der EU und der USA Muammer Gaddafi stürzten. Katar verfügt über die drittgrößten Erdgasvorkommen der Welt. Diese will das Emirat nach Europa exportieren.

Dabei sei nur noch Syrien im Weg, berichtet Zero Hedge. Russland ist einer der verbliebenen Verbündeten von Assad. Das Land hat kein Interesse daran, dass die Konkurrenz aus Katar Erdgas nach Europa liefert. Russland will der größte Erdgas-Lieferant nach Europa bleiben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Experte: EU-Zölle gegen chinesische E-Autos wären riskanter „Bumerang“
04.10.2023

Die EU-Kommission prüft die Verhängung von Importzöllen gegen chinesische Elektroautos. Ein Experte erwartet vor allem für deutsche...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: FDP stellt Bundesländern Ultimatum
04.10.2023

Die Folgen der laxen Migrationspolitik fliegen der Ampel um die Ohren. Es riecht nach Panik hinter den Kulissen. Derweil finanzieren die...

DWN
Technologie
Technologie Strauchelnde Windbranche gefährdet Klimaziele der EU
04.10.2023

Die Windkraft steckt in der Krise, die ambitionierten Vorgaben der EU rücken in weite Ferne.

DWN
Politik
Politik USA: Machtkampf bei Republikanern eskaliert
04.10.2023

Die Spannungen innerhalb der republikanischen Partei entladen sich in einem handfesten Machtkampf. Jetzt wurde der erste Top-Funktionär...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft begrüßt Steuervorschläge von Friedrich Merz
04.10.2023

Die Vorschläge von CDU-Chef Friedrich Merz zur Reform der Besteuerung von Unternehmen haben ein zwiespältiges Echo ausgelöst. Während...

DWN
Politik
Politik Niederländer Wopke Hoekstra soll neuer EU-Klimakommissar werden
04.10.2023

Der EU-Umweltausschuss empfiehlt Wopke Hoekstra als neuen EU-Klimakommissar. Hoekstra muss noch die Zustimmung des gesamten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik Illegale Migration: Polen, Tschechien und Österreich führen Grenzkontrollen ein
04.10.2023

Der starke Anstieg der illegalen Migration nach Europa zwingt zu einer Abkehr vom Kernelement des Schengen-Systems.