Finanzen

Liberty Reserve: USA stürmen Internet-Bank wegen Geldwäsche

Die amerikanische Justiz geht gegen die in Costa Rica ansässige Firme Liberty Reserve vor. Das Unternehmen betreibt ein internetbasiertes Bezahlsystem. Liberty Reserve soll Kriminellen geholfen haben, illegale Gelder in Höhe von sechs Milliarden Dollar zu waschen. Die US-Ermittler sprechen von einem weltweit agierenden Geldwäschering.
29.05.2013 08:21
Lesezeit: 1 min

Am Dienstag teilten die New Yorker Staatsanwälte mit, dass sie den wohl bisher größten, weltweit agierenden Geldwäschering aufgedeckt haben. Im Vordergrund steht das in Costa Rica ansässige Unternehmen Liberty Reserve. Die Firma bietet ein internationales, internetbasiertes Bezahlsystem an. Geld aus Straftaten wie Pornografie und Drogenhandel in Wert von mehr als sechs Milliarden Dollar soll über Liberty Reserve gewaschen worden sein, so der Vorwurf.

Über sieben Jahre lang soll mit der Durchführung von 55 Millionen Transaktionen Geldwäsche betrieben worden sein. Liberty Reserve hat Millionen Kunden weltweit – etwa 200.000 davon aus den USA. Der Fall kündigt den Beginn des „Cyber-Zeitalters der Geldwäsche an“, zitiert die New York Times Richard Weber, den Ermittlungen beschäftigt ist. „Wenn Al Cappone heute noch am Leben wäre, hätte er sein Geld auf diese Weise versteckt.“

Kunden konnten bei Liberty Reserve echtes Geld in die digitale Währung LR umtauschen und so weltweite Transaktionen durchführen. Das Unternehmen unterlag nicht wie andere Banken einer Finanzaufsicht. Dies könnte auch den Druck der US-Behörden auf die Internetwährung Bitcoin erhöhen (hier).

Die US-Behörden sprachen von bisher 17 Ländern, die an der Geldwäsche beteiligt gewesen sein sollen. Deutschland wurde bisher noch nicht genannt In Costa Rica, New York und Spanien wurden bereits fünf Personen festgenommen. In Spanien wurde beispielsweise der Gründer von Liberty Reserve, Arthur Budovsky, verhaftet. Die dortigen Behörden durchsuchten seine Büroräume und sein Anwesen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...