Finanzen

USA: Vermögensverwalter mit heftigen Verlusten

Lesezeit: 1 min
04.06.2013 08:58
Im Mai haben Anleihefonds erstmals seit der Finanzkrise 2008 wieder deutliche Verluste gemacht. Vor allem Fonds, die in US-Staatsanleihen investierten, verloren viel Geld. Der weltweit größte Anleihefonds Total Return Fund verlor im Mai 2,2 Prozent.
USA: Vermögensverwalter mit heftigen Verlusten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Alle US-Investmentfonds, die in Anleihen investieren, haben im Mai Geld verloren. Die Anleiherenditen stiegen weltweit, da Investoren ein Ende der extremen geldpolitischen Maßnahmen der US-Zentralbank Federal Reserve erwarteten. Dies zeigt die Risiken für Anleger, wenn die Zinsen steigen.

US-Investmentfonds, die in höher bewertete Anleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von zehn Jahren investierten, verloren im Mai 1,8 Prozent. Das ist das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise im Oktober 2008, zitiert die FT den Arbeitskreis Lipper.

Ein so deutlicher Rückgang ist bei Anleihefonds selten. Mit Vermögen im Wert von mehr als 900 Milliarden Dollar (700 Milliarden Euro) sind sie die beliebtesten Investmentfonds. Seit der Finanzkrise ist der Großteil des Geldes der Sparer in diese Anlageform geflossen. Die Sparer suchten nach einem regelmäßigen Einkommen mit geringem Risiko.

Bill Gross ist der Chef von Pimcos Total Return Fund, dem weltweit größten Anleihefonds im Wert von 293 Milliarden Dollar. Er hat dieses Jahr massiv US-Staatsanleihen gekauft. Diese seien die sichersten Anlagen in einer Welt, in der „fast alle Märkte in Blasen und falsch bewertet sind“, sagte Gross.

Doch Staatsanleihen sind im Wert gefallen. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen stieg von 1,6 Prozent Anfang Mai auf 2,1 Prozent letzten Freitag. Der Total Return Fund verlor 2,2 Prozent und war somit der größte Verlierer.

Ben Bernanke, Chef der US-Zentralbank, sagte im Mai, dass Käufe von US-Staatsanleihen in den kommenden Monaten zurückgefahren werden könnten. Die Anleihekäufe durch die Federal Reserve sollen die Zinsen für die US-Regierung niedrig halten. Wenn die Zentralbank ihre Anleihekäufe zurückfährt besteht jedoch die Gefahr, dass die US-Regierung ihre Schulden nicht mehr bezahlen kann.

Trotz des Preisrückgangs ist auch im Mai Geld in die Anleihefonds geflossen. In den ersten fünf Monaten des Jahres investierten Anleger 135 Milliarden Dollar in steuerpflichtige Anleihefonds. Das ist weniger als die 145 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, aber mehr als noch 2011. Noch sind die Verluste der Anleihefonds relativ gering, etwa im Vergleich zu Gold, das nach dem massiven Preisrückgang im April sich auch im Mai weiter verbilligte.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...