Politik

Proteste in Istanbul: Türkische Polizei geht erneut gewaltsam gegen Demonstranten vor

Lesezeit: 1 min
17.06.2013 20:56
Die türkische Polizei hat am Montag abermals Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten eingesetzt. Im Istanbuler Bezirk Şişli kam es zu heftigen Zusammenstößen, nachdem eine Gruppe versucht hatte auf den Taksim Platz zu gelangen. In Ankara und Izmir verliefen die Zusammenkünfte der Gewerkschaften dagegen ohne Zwischenfälle.
Proteste in Istanbul: Türkische Polizei geht erneut gewaltsam gegen Demonstranten vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Polizei und den Demonstranten reißen nicht ab. Am Montag kam es im Istanbuler Bezirk Şişli erneut zu schweren Zusammenstößen. In der İstiklal Straße wurden, wie schon am vergangenen Wochenende, Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, um die Menschenmenge auseinander zu treiben.

Die Niederschlagungen durch die türkischen Sicherheitskräfte begannen in der Nachbarschaft von Osmanbey, nachdem eine Gruppe von Demonstranten versuchte, von dort aus auf den Taksim Platz zu gelangen. Dieser war, anders als noch am Morgen, nach einem Befehl des Istanbuler Gouverneurs für Fußgänger gesperrt worden. Eine illegale Versammlung, so Hüseyin Avni Mutlu am Mittag, werde auf dem Taksim Platz nicht mehr geduldet.

Polizei soll Plastikgeschosse eingesetzt haben

Wie die türkische Zeitung Hürriyet berichtet, habe die Konföderation der Revolutionären Arbeitergewerkschaften der Türkei (DİSK) ihren Marsch mittlerweile beendet. Einige Gruppen hätten die Straßen darauf hin bereits verlassen. Andere hätten ihre Proteste jedoch fortgesetzt. Einige der Streikenden versammelten sich, um auf den Taksim-Platz zu kommen. Die Sicherheitskräfte hinderten sie allerdings daran. Daraufhin soll ein Teil der Gruppe versucht haben, sich der Anweisung zu widersetzen und auf den Platz zu gelangen. Die Polizei soll auch Plastikgeschosse verwendet haben, um die Demonstranten zurückzutreiben.

Friedliche Demos in Ankara und Izmir

Am Morgen hatte eine der größten Arbeitergewerkschaften in der Türkei, die Kamu Emekçileri Sendikaları Konfederasyonu (KESK), gemeinsam mit der Konföderation der Revolutionären Arbeitergewerkschaften der Türkei (DİSK) zu einem Generalstreik aufgerufen. Die türkische Zeitung Zaman rechnete mit rund 800.000 Teilnehmern. Eine Demonstration in Ankara soll unterdessen friedlich verlaufen sein. Tausende, so berichtet ABC News, hätten auf dem Kizilay Platz Gewerkschaftsflaggen geschwungen. Zwar hätte die Polizei Warnungen in Richtung der Demonstranten ausgesprochen, doch nach gut drei Stunden hätten die Menschen den Platz friedlich verlassen. Auch in Izmir sollen Hunderte Demonstranten zusammengekommen sein.

Am Nachmittag drohte der stellvertretende türkische Premier Bülent Arınç mit dem Einsatz der türkischen Armee, falls Polizei und Gendarmerie der Lage nicht Herr werden sollten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Politik und Krankenkassen ruinieren den Medikamentenmarkt
30.09.2023

Seit etwa fünfzehn Jahren gibt es in Europa immer wieder Probleme bei der Versorgung von Patienten mit Medikamenten. Diese Situation wird...

DWN
Politik
Politik Milliardengrab Bundeswehr
29.09.2023

Der neueste Fehlgriff um Funkgeräte, die nicht in die Fahrzeuge passen, für die sie vorgesehen waren, ist nur das jüngste Beispiel für...

DWN
Politik
Politik Elon Musk kritisiert deutsche Migranten-Transporte nach Italien
30.09.2023

Tesla-Gründer Elon Musk hat kritisiert, dass deutsche Schiffe massiv illegale Migranten nach Italien transportieren, und spricht dabei von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Saudi-Arabien hält an Förderkürzungen fest – dies könnte sich auszahlen
29.09.2023

Saudi-Arabien treibt die Ölpreise in die Höhe, wirtschaftlich wie strategisch profitiert aber vor allem Russland. Seine jetzige...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...

DWN
Politik
Politik Hausbesitzer sollen Heizung mieten, um Klima zu retten
29.09.2023

Die Klima-Sanierung der Heizung ist für viele Haus- und Wohnungseigentümer nicht bezahlbar. Daher kommt die Miete in Mode. Doch auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wie Chinas Dynamik erstickt wird
29.09.2023

Die wirtschaftliche Transformation Chinas zeigt einen Wandel hin zur innovationsgetriebenen Wirtschaft. Die Vorstellung, dass Demokratie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Preisdeckel gescheitert: Russland verkauft sein Öl 30 Prozent teurer
29.09.2023

Die vom Westen verhängte Preisobergrenze für russisches Öl liegt bei 60 Dollar pro Barrel. Doch das Land verkauft seine wichtigste...