Die Attacken aus der sozialistischen Regierung Frankreichs gegen den Chef der EU-Kommission José Manuel Barroso setzen sich fort. Die Minister versuchen, Barroso für das Scheitern ihrer eigenen Politik verantwortlich zu machen.
Die französische Handelsministerin Nicole Bricq sagte am Freitagmorgen, José Manuel Barroso sei eine schlechte Wahl für den Chef-Posten bei der EU-Kommission gewesen, berichtet Le Monde. Barroso habe „nichts mit seinem Mandat gemacht“.
Auf der Pressekonferenz nach dem EU-Gipfel auf den Vorwurf angesprochen sagte Barroso: „Es gibt Kommentare, die man nicht kommentieren muss.“
Bereits am Sonntag hatte der französische Industrie-Minister Arnaud Montebourg hat den Chef der EU-Kommission José Manuel Barroso scharf angegriffen. Barroso sei dafür verantwortlich, dass der rechts-gerichtete Front National so stark geworden sei. Und er habe die EU zu einer Institution „gegen die Menschen in Europa“ gemacht (mehr hier).
Daraufhin stellte Barroso Teile der französischen Linken mit den Rechtsextremen auf eine Stufe. „Wenn es um wirtschaftliche Reformen, um Offenheit, Globalisierung, um Europa und seine Institutionen geht, dann haben gewisse Separatisten genau die gleichen Ansichten wie die extreme Rechte.“
Die Angriffe gegen Barroso geschehen vor dem Hintergrund der gescheiterten Innenpolitik des sozialistischen Präsidenten Francois Hollande. Im ersten Quartal 2013 sind die französischen Staatsschulden auf ein Rekordhoch von 1,87 Billionen Euro geklettert (mehr hier).