Die Konjunkturlage im deutschen Industriesektor hat sich im Juni erneut verschlechtert. Die Unternehmen erhielten weniger Aufträge. Die Einbußen nahmen dabei im Vergleich zum Vormonat zu. Die Firmen reagieren mit Stellenstreichungen und den stärksten Preissenkungen seit dreieinhalb Jahren.
Der vom Marktforschungs-Institut Markit herausgegebene Einkaufsmanager-Index fiel von 49.4 auf 48.6 Punkte. Damit liegt er den vierten Monat in Folge im Schrumpfungsbereich. Erst im Bereich ab 50 Punkten kann für die nähere Zukunft ein Wachstum erwartet werden.
Grund für die schlechten Aussichten ist vor allem der Einbruch bei der Kunden-Nachfrage. Bei den Exportgeschäften verzeichneten die Industrie-Unternehmen den stärksten Rückgang seit Jahresbeginn. Vor allem Bestellungen aus Asien und Europa blieben aus.
Aufgrund der sinkenden Auftragszahlen setzten die Hersteller im Juni zum dritten Mal hintereinander Arbeitskräfte frei. Annähernd 14 Prozent der Unternehmen bauten Stellen ab. Dies entspricht dem höchsten Prozentsatz seit Januar. Die Unternehmen versuchen, der sinkenden Auftragslage vor allem mit Preissenkungen beizukommen. Die Verkaufspreise fielen so stark wie seit Dezember 2009 nicht mehr.
„Die deutsche Industrie kam auch im Juni auf keinen grünen Zweig“, sagte Tim Moore, Ökonom bei Markit. Auch in den kommenden Monaten dürfte die Lage nicht einfacher werden, unter anderem durch mögliche Nachwirkungen der Flutkatastrophe. „Bisher weist wenig darauf hin, dass die Industrie sehr unter den Überschwemmungen gelitten hat, doch möglicherweise wird sich das Ausmaß der Hochwasserschäden erst in den kommenden Monaten zeigen“, so Moore. Dadurch könnte sich der aktuelle Abwärtstrend der Industrie zu Beginn des zweiten Halbjahres fortsetzen.
www.markiteconomics.com/Survey/PressRelease.mvc/1cf02609dc19428ea5c82ee411f7a7f1
Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...