Finanzen

Studie: EU mit 41 Milliarden Euro an unnötigen Ausgaben

Lesezeit: 1 min
08.06.2012 00:11
Durch spezifische Reformen bei den EU-Strukturfonds und den Subventionen in der Landwirtschaft, aber auch durch radikale Kürzung bei den Kosten des EU-Parlaments könnte der EU-Haushalt mehrere Milliarden Euro einsparen.
Studie: EU mit 41 Milliarden Euro an unnötigen Ausgaben

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Think Tank Open Europe hat sich die EU-Ausgaben für das Jahr 2012 genauer angeschaut und Möglichkeiten gefunden, die Ausgaben der EU um fast 30 Prozent zu reduzieren und auch das Wachstum zu fördern. Bis zu 41 Milliarden Euro könnten im Haushalt eingespart werden.

Durch die Konzentration der EU-Strukturfonds auf die weniger wohlhabenden Mitgliedsstaaten und das Stoppen der unnötigen Geldern, die über diese Fonds auch von einem gesunden Land überwiesenen werden, könnten allein mehr als 20 Milliarden Euro eingespart werden. Darüber hinaus, so der Think Tank, entfalle noch immer mehr als ein Viertel des EU-Haushalts auf Subventionen für Landwirte und Grundbesitzer, unabhängig davon, „ob sie irgendeiner sinnvollen, wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen. Eine Reduzierung dieser und eine Neuausrichtung der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) „würde neue Arbeitsplätze schaffen, Vorteile für die Umwelt nach sich ziehen und zugleich Einsparungen von fast 24 Milliarden Euro zur Folge haben“.

Ähnlich kritisch sieht Open Europe auch die EU Quangos, die Quasiautonome nichtstaatliche Organisationen. Dort erhöhten sich dem Think Tank zufolge die Kosten für den Steuerzahler in den vergangenen zwei Jahren um 33 Prozent. Viele, so die Kritik, verrichteten doppelte Arbeit „oder haben keinen Wert“, so dass auch hier eine Reduzierung den EU Haushalt um 431 Millionen Euro erleichtern könnte.

„Eine Verschrottung der zusätzlichen Sitze für das Europäische Parlament in Straßburg könnte 180 Millionen Euro sparen“, erläutert Open Europe. Das Europäische Parlament hat seinen offiziellen Sitz in Straßburg, wo jährlich zwölf Plenartagungen und eine Haushaltstagung stattfinden. In Brüssel aber treten die Ausschüsse des Parlaments regelmäßig zusammen. Selbst in Luxemburg gibt es einen Sitz des Parlaments. Allein für Wartungen des Sitzes in Straßburg tätigte das EU-Parlament im vergangenen Jahr Ausschreibungen in Höhe von über 62,4 Millionen Euro, „obwohl das Gebäude 317 Tage im Jahr leer steht.“ Darüber hinaus haben sich die Kosten für den Betrieb des Europäischen Parlaments seit 2005 um 36 Prozent erhöht. Sie liegen dem Think Tank zufolge bei nunmehr 1,7 Milliarden Euro.

„Seit 2005 sind die EU-Ausgaben für Bildung und Kultur um 61 Prozent gestiegen und liegen jetzt bei 1,54 Milliarden Euro“. Die Generaldirektion, kritisiert Open Europe, beschäftigt 484 Mitarbeiter, mehr als die Generaldirektion Interner Binnenmarkt und Dienstleistungen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...