Die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hat Italiens Kreditwürdigkeit von BBB+ auf BBB herabgestuft. Damit liegt die Bewertung des Landes nur noch zwei Stufen über dem sogenannten Ramsch-Niveau, mit dem spekulative Anlagen gekennzeichnet werden.
Nach Einschätzung von S&P haben sich die Aussichten für die italienische Wirtschaft weiter verschlechtert. Die Rating-Agentur erwartet, dass die Wirtschaft des Landes in diesem Jahr um 1,9 Prozent schrumpft, berichtet Die Zeit. Diese Einschätzung wird auch vom IWF geteilt, der seine Wachstums-Prognose für Italien gerade auf minus 1,8 Prozent senkte (hier).
Italien befindet sich in einer tiefen Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Wirtschaftsleistung des Landes befinde sich unverändert in einem Abschwung, so S&P. Der Ausblick sei weiterhin negativ. Daher könnten es in den kommenden Monaten weitere Herabstufungen folgen. Die Verschuldung des Landes verharre auf einem gefährlich hohen Niveau, so S&P. Die Schuldenquote des Landes werde bis zum Jahresende bei 129 Prozent liegen.
Mit der neuen Bewertung hat sich S&P den Urteilen anderer führender Rating-Agenturen angenähert. Bei Moody‘s liegt Italiens Rating nur zwei Stufen über dem Ramsch-Niveau. Und bei Fitch liegt das Land immerhin noch drei Stufen über Ramsch.
Das italienische Finanzministerium sagte, S&P beziehe sich bei der Herabstufung auf die vergangene Politik. Die jüngst beschlossenen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft würden noch nicht berücksichtigt.