Am Mittwochabend teilte die Baumarkt-Kette Praktiker mit, dass die Sanierung gescheitert ist. Das Unternehmen ist zahlungsunfähig und die Gläubiger haben zusätzliche Finanzhilfen abgelehnt. Nun steht Praktiker vor der Insolvenz.
„Neben dem Insolvenzgrund der Überschuldung ist auch die Zahlungsunfähigkeit der Praktiker AG gegeben“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Als Grund dafür gab Praktiker die schlecht verlaufenden Verhandlungen über weitere „Sanierungsfinanzierungen“ an. Einzelne Gläubiger hätten diesen nicht zugestimmt. Der Vorstand werde nun prüfen, „für welche Gesellschaften der Unternehmensgruppe Insolvenzanträge zu stellen sind, und wird so bald wie möglich die Ergebnisse dieser Prüfung veröffentlichen“. Abgesehen von dem Umsatzrückgang und der hohen Verschuldung hätte Praktiker noch einmal kurzfristige Finanzspritzen von 30 bis 35 Millionen Euro benötigt.
Im vergangenen Jahr waren die Umsätze des Unternehmens um 5,6 Prozent zurückgegangen. „Das operative Ergebnis (EBITA) der Praktiker Gruppe wurde mit minus 128,8 Millionen Euro ausgewiesen“, so der Jahresabschluss für 2012. Sowohl in Deutschland als auch im Ausland waren die Umsätze deutlich zurückgegangen. Hinzu kam eine Nettoverschuldung in Höhe von 491 Millionen Euro bis Ende des Jahres.