Der staatliche portugiesische Pensionsfonds erhielt am Freitag die Erlaubnis, ihr Investitionsvolumen in Staatsanleihen von 55 Prozent auf 90 Prozent zu erhöhen. Lissabon möchte damit einen Teil seines Haushalts im kommenden Jahr finanzieren.
Die Versicherer sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Großteil ihrer Gelder in Staatsanleihen zu investieren. Dieser Vorgang wird „Finanzrepression“ genannt. Bei negativen Realrenditen werden die Portugiesen um ihre Renten gebracht. Denn es kommt zum Vermögensverlust. Offenbar ist die Krise in Lissabon trotz EU-Bailouts weiter fortgeschritten als bisher zugegeben. Unter normalen Umständen könnte die Regierung einen derart gravierenden Schritt nicht verantworten.
Joseph Di Censo, ein ehemaliger Mitarbeiter des IWF, hält nicht viel von der portugiesischen Strategie und sagt, dass sich Anleger von Anleihemärkten fernhalten sollen, in denen eine „Finanzrepression“ betrieben werde. Diese Märkte seien mit großen Risiken verbunden, so Di Censo dem WSJ.
Jeder portugiesische Renter, wird die negativen Konsequenzen im Alltag spüren. Das eingezahlte Geld wird am Ende kaum noch etwas wert sein.