Politik

Facebook: Alibi-Abstimmung über neue Datenschutz-Regeln

Lesezeit: 1 min
08.06.2012 00:04
Zur Einführung der neuen Datenschutzbestimmungen läuft bei Facebook eine Abstimmung - aber keiner macht mit. Das Unternehmen hat das Voting gut versteckt, damit keine Mehrheit gegen die Pläne des Sozialen Netzwerks zustande kommt.
Facebook: Alibi-Abstimmung über neue Datenschutz-Regeln

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

0,3 Prozent der weltweit 900 Millionen Facebook-User haben bisher (Stand: 7.Juni 18:40) bei der Abstimmung über die geplanten Änderungen der Nutzerbedingungen teilgenommen. Ein Drittel wäre nötig gewesen, damit Facebook seine Entscheidung überdenkt.

Um das zu verhindern hatte das Social Network einen einfachen Weg gewählt: Die Abstimmung wurde einfach nicht publik gemacht. Kaum ein User wusste davon, die Ankündigung dazu war irgendwo auf dem Facebook-Blog versteckt. Nun wird erwartet, dass das Unternehmen künftig argumentieren könnte, dass die meisten User ja gar nichts gegen die neuen Bestimmungen einzuwenden hätten - sonst hätten sie ja massenhaft die Möglichkeit zur Abstimmung genutzt. Ähnlich war Facebook vor einigen Jahren bei der Privacy Policy verfahren: Man musste sich aktiv dagegen entscheiden, dass die Daten anderweitig verwendet werden oder bestimmte Daten allgemein eingesehen werden konnten.

Schon die aktuell geltenden Bestimmungen werden von Bürgerrechts-Organisationen heftig kritisiert. Die neuen Richtlinien seien allerdings noch schlimmer.

Facebook wird von Datenschützern immer öfter heftig kritisiert, weil das Unternehmen die Öffentlichkeit mit immer wieder neuen Scheinmanövern hinhält. Facebook muss nicht einfach sein Kleingedrucktes ändern, sondern seine Geschäftspolitik und seine Datenverarbeitung. Hierüber muss dann Transparenz hergestellt werden. Reale Optionsmöglichkeiten sind für die Betroffenen einzurichten, wobei die Grundeinstellung auf weitestgehende Vertraulichkeit ausgerichtet sein muss“, erklärt Thilo Weichert vom Unabhängigen Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein. Auch er fordert, gegen die geplanten Änderungen zu stimmen. Auch er fordert gegen die geplanten Änderungen zu stimmen (zur Abstimmung auf Facebook - hier)

Die öffentliche Wahrnehmung von Facebook hat sich nach dem Börsengang deutlich verschlechtert: Das Unternehmen hatte viele Anleger mit sehr optimistischen Zahlen eingelullt, während die eigenen Analysten bereits die Umsatz-Prognosen nach unten revidiert hatten (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen: Yen ist der große Gewinner der Bankenkrise

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise erlebt der Yen ein massives Comeback. Investoren fliehen in die japanische Währung, um ihre Felle ins...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Corona: PetroChina meldet Rekord-Gewinn für 2022

Obwohl die Corona-Beschränkungen die Nachfrage nach Kraftstoffen in China dämpften, meldet der größte Ölproduzent PetroChina des...

DWN
Finanzen
Finanzen Kuwait verkauft Mercedes-Aktien für 1,4 Milliarden Euro

Kuwaits Staatsfonds hat überraschen eine riesige Summe an Mercedes-Aktien zum Verkauf auf den Markt geworfen. Dies sorgte für einen...

DWN
Deutschland
Deutschland GfK: Konsumstimmung besser, aber schwache Realeinkommen belasten

Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise sorgen für Lichtblicke. Aber die Menschen bleiben wegen Inflation und starker realer...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Grünen reicht das noch nicht

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...