Politik

Bulgarien: Polizei durchbricht Belagerung des Parlaments

Am Dienstagabend haben Demonstranten aus Protest gegen die bulgarische Regierung die Ausgänge des Parlaments blockiert. Gewaltsam musste die Polizei die Blockade auflösen, um die eingesperrten Abgeordneten zu befreien. Von mindestens elf Verletzten ist die Rede. Die EU-Kommission stellt sich hinter die Demonstranten.
24.07.2013 10:00
Lesezeit: 1 min

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es in Bulgarien zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Am 40. Tag der Massen-Proteste gegen die bulgarische Regierung hatten die Demonstranten die Ausgänge des bulgarischen  Parlaments blockiert. Ganze Barrikaden waren aufgestellt worden.  Im Parlament hatten die Abgeordneten zuvor über Änderungen in der Haushaltsplanung debattiert.

Über hundert Politiker, Journalisten und Angestellte seien bis zu fünf Stunden in dem Parlament eingesperrt gewesen, berichtet die BBC. Bei dem Versuch der Polizei, das Parlament wieder zugänglich zu machen und die Ausgänge zu öffnen, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Mindestens elf Menschen sollen dabei verletzt worden sein. Das Innenministerium äußerte später in einer Erklärung, dass man über genügend Einsatzkräfte verfüge, um die Sicherheit Sofias zu gewähren, so die Bulgarian News Agency.

Die Demonstranten verlangten die Auflösung der Regierung. Diese sieht sich massiven Korruptions-Vorwürfen gegenüber. Sie bezeichneten die Regierung als Mafia.

Vor den Ausschreitungen hatte sich EU-Kommissarin Vivian Reding zu den Protesten in Bulgarien geäußert. Bei einer Veranstaltung in Sofia sagte sie, sie sei „sehr von dem starken Wunsch der bulgarischen Bürger berührt, von dem Wunsch, eine Veränderung herbeizuführen, für Demokratie und gegen Korruption zu kämpfen“. Ihr Mitgefühl gehöre den bulgarischen Bürgern, die auf die Straße gehen, um gegen die Korruption zu protestieren“, zitiert sie der EUObserver.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....