Politik

Griechenland muss sparen: Schulen und Kitas werden geschlossen

Die von der Troika aufgezwungenen Sparmaßnahmen führten innerhalb der letzten drei Jahre zur Schließung von mehr als 1.000 griechischen Schulen und Kindergärten. Allein 118 werden diesen Sommer ihre Pforten schließen. Die Regierung drängt zur Ausbildung in kostenpflichtigen Privatschulen.
25.07.2013 23:48
Lesezeit: 1 min

118 Schulen und Kindergärten sind es dieses Jahr. Und insgesamt wurden in Griechenland seit 2011 ganze 1.038 Grund- und weiterführende Schulen aufgelassen. Das Spar-Diktat der europäischen Gläubiger hinterlässt damit gerade im Bildungsbereich deutliche Spuren.

Der griechische Staat will mit den diesen Sommer durchgezogenen 118 Schließungen ganze 76.000 Euro im laufenden Jahr und weitere 228.000 Euro in 2014 einsparen, berichtet KeepTalkingGreece. Mit den diesjährigen Schließungen wurde vor allem der Bereich der berufsbildenden Schulen arg zusammengestutzt. Wer eine Ausbildung als Grafikdesigner, Kosmetiker, Laborassistent oder in zahlreichen anderen Branchen machen will, wird in Zukunft an eine Privatschule gehen müssen und dafür zahlen.

Damit verbunden ist natürlich ein umfangreicher Stellenabbau im öffentlichen Dienst. Allein 2.500 Lehrer an den Berufsschulen könnten bis Jahresende ins so genannte „Arbeitsmobilitäts-Programm“ abgeschoben werden (hier). Das bedeutet 75 Prozent des normalen Gehalts für neun Monate, danach droht die Kündigung. Die Regierung hat jedoch bereits Pläne, wie die zusätzlichen Arbeitslosen aufgefangen werden sollen. 50 bis 60 Prozent der 2.500 entlassenen Lehrer werden kurzerhand in den Gesundheitssektor verschoben.

Bezeichnendes Detail am Rande: Während der Plan zur Auflösung der berufsbildenden Schulen bekannt gegeben wurde, weilte Bildungsminister Arvanitopoulos gerade der Eröffnungsfeier einer neu errichteten privaten Berufsschule bei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelskrieg vertreibt Bitcoin-Miner aus Asien – Kryptoindustrie unter Schock
27.04.2025

Mit Strafzöllen auf Importe aus Südostasien erschüttert Trump die globale Krypto-Lieferkette. Die Folgen: Chaos, Millionenverluste und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel 2025: Wenn Freelancer retten – aber selbst untergehen
27.04.2025

Freelancer halten den deutschen Arbeitsmarkt am Laufen – und geraten dabei selbst unter die Räder. Eine neue Studie zeigt: Sie sind...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scheitern als Strategie: Wie ein US-Forscher Unternehmer lehrt, aus Fehlern Kapital zu schlagen
27.04.2025

US-Professor Dean Shepherd zeigt, wie Misserfolg zum unternehmerischen Wendepunkt wird – und warum nur wer fällt, wirklich wachsen kann.

DWN
Politik
Politik TAURUS für die Ukraine? Hoher Aufwand, fraglicher Nutzen
27.04.2025

Die Lieferung des TAURUS-Lenkflugkörpers an die Ukraine ist technisch derzeit problematisch, da ukrainische Flugzeuge das System weder...