Finanzen

Deutsche Bank: Kunden ziehen Geld ab und stecken es in Immobilien

Lesezeit: 1 min
30.07.2013 11:30
Die Deutsche Bank meldet mäßige Zahlen. Die Bank kann dank Zuwächsen bei der Baufinanzierung einen Absturz im Privatkundengeschäft verhindern. Auch das Investment-Banking ist durchwachsen.
Deutsche Bank: Kunden ziehen Geld ab und stecken es in Immobilien

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Die aktuellen Zahlen der Deutschen Bank zeigen, dass die Kunden wegen der niedrigen Zinsen Geld abziehen und in andere Anlageformen ausweichen. Die Bank schreibt: "Die Erträge aus dem Einlagengeschäft und Zahlungsverkehr sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 57 Mio € (6%). Dies betraf vor allem Consumer Banking Germany und spiegelte eine strategische Reduzierung der Volumina sowie geringere Margen infolge des anhaltend niedrigen Zinsniveaus wider."

Die Kunden werden weiter in die Immobilien getrieben. Die Deutsche Bank profitiert davon: "Bei den Erträgen aus dem Kreditgeschäft wurde ein Zuwachs von 22 Mio € (3%) gegenüber dem zweiten Quartal 2012 verzeichnet. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf höhere Volumina, insbesondere im Baufinanzierungsgeschäft, zurückzuführen."

Insgesamt ist das Ergebnis der Deutschen Bank ernüchternd und kann im Grund nur durch geschickte Bilanz-Gestaltung so gehalten werden, dass unterm Strich ein Gewinn bleibt. Das Mikro-Management kann jedoch die Probleme der Bank im rechtlichen Bereich nicht übertünchen: 630 Millionen Euro muss die Bank wegen Rechtsstreitigkeiten mit den Aufsichtsbehörden zurückstellen. Damit sind bereits 3 Milliarden Euro zurückgestellt, die dem Unternehmen wegen der diversen Manipulations-Vorwürfe an Strafen drohen.

Im internationalen Transaktionsgeschäft trübte eine nicht weiter genannter "Kreditfall" die Bilanz. Das Investment-Banking lief eigentlich nur gut, weil die Bank mit dem billigen Geld der Zentralbanken leidlich erfolgreich spekulieren konnte.

Für Anshu Jain und Jürgen Fitschen sind die aktuellen Zahlen kein Ruhmesblatt. Allerdings sind alle Zahlen der Deutschen Bank immer nur unter Vorbehalt aussagekräftig, weil die Bank über ein gigantisches Derivaten-Geschäft verfügt, das in keiner Bilanz aufscheint und der eigentliche Grund zur Sorge um die Deutsche Bank ist.



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