Die amerikanische Regierung ist angespannt. Am Donnerstag-Mittag teilte die Sprecherin des Außenministeriums, Marie Harf, bei der täglichen Pressekonferenz mit, dass zahlreiche US-Botschaften am kommenden Sonntag geschlossen bleiben. Harf sagte:
„Das Außenministerium hat bestimmte US-Botschaften und Konsulate angewiesen, geschlossen zu bleiben bzw. ihre Dienste am Sonntag, den 4. August, auszusetzen. Das Ministerium wurde über Informationen in Kenntnis gesetzt, wonach wir aus Vorsicht und Fürsorge für unsere Mitarbeiter und andere, die die Botschaften und Konsulate (an diesem Tag) besuchen, vorsorgliche Schritte einleiten sollen.“
Um welche Botschaften und Konsulate es sich dabei handele und in welcher Region sich diese befänden, darauf wollte Marie Harf zu dieser Zeit nicht näher eingehen. Auch die auf die direkte Frage, ob es dabei um einen potentiellen Anschlag ging, sagte Harf nur: „Ich werde nicht bezüglich einer spezifischen Bedrohung oder Sicherheitsüberlegungen ins Detail gehen.“ Außerdem habe man im Februar 2013 zu weltweiter Wachsamkeit bezüglich potentieller terroristischer Anschläge aufgerufen.
Da es sich aber bei den Botschaften und Konsulaten um diejenigen handeln muss, die normalerweise am Sonntag geöffnet haben, dürfte es sich um jene in der muslimischen Welt handeln. Dort beginnt die Arbeitswoche in der Regel am Sonntag. Grundsätzlich gelte diese Maßnahme zwar nur für den 4. August, aber man behalte es sich vor, die Schließung bestimmter Botschaften und Konsulate zu verlängern.
Der CBS-Nachrichten-Korrespondent, David Martin, berichtet, dass US-Geheimdienste Anzeichen für einen Al Kaida-Anschlag auf diplomatische Posten der USA hätten. Vor allem auf den Nahen Osten und andere muslimische Länder konzentriere sich die Information.
David Martin zufolge gebe es einen richtigen Handlungsplan für einen solchen Anschlag und nicht einfach nur folgenlose Gespräche unter Terroristen. Aber den US-Beamten fehlten noch wichtige Informationen. Am Donnerstagabend, so CBS News, habe das US-Außenministerium dann von insgesamt 14 betroffenen Botschaften gesprochen: die Botschaften in Ägypten, Bahrain, Irak, Israel, Jordanien, Kuwait, Libyen, Oman, Qatar, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Jemen, Afghanistan und Bangladesch.
Vor allem ist die Situation in Ägypten derzeit äußerst brenzlig. Immer wieder kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und Mursi-Anhängern. Hier wird ein Bürgerkrieg ähnlich dem in Syrien befürchtet.
Seit dem Anschlag auf die US-Botschaft in Benghasi am 11. September 2012 sind die USA extrem vorsichtig. Damals waren US-Botschafter Chris Stevens und drei seiner Mitarbeiter ums Leben gekommen.