Finanzen

Schulden der Spekulanten gefährden das Welt-Finanzsystem

Lesezeit: 1 min
04.08.2013 00:30
Die großen Hedge-Fonds haben massive Schulden aufgehäuft, um ihre Wetten zu finanzieren. Zusätzlich schieben sie völlig unabsehbare Risiken mit Derivaten vor sich her. Kommt es zum Crash, könnten die Hedge-Fonds zu den Totengräbern des globalen Finanzsystems werden.
Schulden der Spekulanten gefährden das Welt-Finanzsystem

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die 823 großen US-Hedgefonds haben Schulden in Höhe von 1,06 Billionen Dollar. Dem stehen Assets in Höhe von 1,47 Billionen Dollar gegenüber. Verlieren ihre Assets an Wert, bleiben sie auf massiven Schulden sitzen.

Dies würde im Crash-Fall zu einem Fiasko führen: Die Schulden der Spekulanten würden bei größeren Verwerfungen an den Märkten eine große Katastrophe an den Finanzmärkten auslösen.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat dem Kongress vergangene Woche ihren Jahresbericht 2012 über die Risiko-Lage der privaten US-Fonds übergeben. Der Bericht basiert auf den verpflichtenden Angaben von Vermögensverwaltern, die private Fonds mit einem Bruttovermögen von mindestens 150 Millionen Dollar verwalten.

Die großen 823 Hedgefonds mit einem Netto-Anlagevermögen von mehr als 500 Millionen Dollar verwalten Assets in Höhe von insgesamt 1,47 Billionen Dollar. Knapp die Hälfte (45 Prozent) von ihnen ist auf den Cayman Islands ansässig und weitere 41 Prozent in den USA. Die übrigen großen Hedgefonds verteilen sich vor allem über die britischen Virgin Islands, Luxemburg, die Bermudas und Irland.

Etwa 27 Prozent der Assets der großen Hedgefonds können innerhalb nur eines Tages liquidiert werden. Mehr als die Hälfte des Vermögens kann binnen einer Woche verkauft werden, und 71 Prozent innerhalb eines Monats. Nur bei 15 Prozent der Vermögenswerte würde die Liquidierung länger als sechs Monate dauern.

Die Verschuldung der großen Hedgefonds beträgt insgesamt 1,06 Billionen Dollar. Dazu zählen aber nur die direkten Kredite eines Fonds. In dieser Summe nicht enthalten sind andere signifikante Methoden der indirekten Verschuldung, etwa durch die Nutzung von Derivaten. Kommt es also zu Kurseinbrüchen an den Märkten, dann sitzen die Hedgefonds auf einem riesigen Schuldenberg.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...