Politik

Ägypten: Schlacht um Moschee, Regierung will Muslim-Brüder verbieten

Lesezeit: 1 min
18.08.2013 12:32
Am Samstag haben ägyptische Sicherheitskräfte eine von Muslim-Brüdern besetzte Moschee gestürmt und geräumt. Sie sollen das Gotteshaus seit Freitag als Lazarett und Leichenhalle benutzt haben. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die Übergangsregierung möchte die Muslimbruderschaft verbieten lassen. Ein Präsidentensprecher sagt, dass sich Ägypten im „Kampf gegen den Terrorismus“ befände.
Ägypten: Schlacht um Moschee, Regierung will Muslim-Brüder verbieten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Hunderte Anhänger der ägyptischen Muslim-Bruderschaft hielten am Samstag die Al Fatih-Moschee in Kairo besetzt. Doch die Sicherheitskräfte führten eine Räumung des Gotteshauses durch.

Beim Polizeieinsatz soll es zu Schüssen auf beiden Seiten gekommen sein. Zahlreiche Menschen wurden festgenommen. Doch eine genaue Anzahl der Inhaftierten liegt bisher nicht vor. Die Mursi-Anhänger hatten die Moschee seit Freitag als Leichenhalle und Lazarett benutzt, berichtet FT.

Omaima Halawa, eine Mursi-Anhängerin aus Irland, die sich in der Moschee befand, sagte Al Jazeera, dass sich innerhalb der Moschee 700 Menschen aufhielten.

Sicherheitskräfte nahmen am Samstag auch den Bruder von Al-Kaida-Chef Ayman Al-Zawahiri, Mohammed Al-Zawahiri, fest. Er soll die Mursi-Anhänger unterstützt haben. Die Staatsanwaltschaft in Kairo hat gegen 250 Muslim-Brüder Ermittlungen eingeleitet. Ihnen wird Mord, Mordversuch und terroristische Aktivitäten vorgeworfen, berichtet Sky News.

Ein Berater des Präsidenten, Mohammed Hegasi, sagt, dass sich Ägypten im „Kampf gegen den Terrorismus“ befände, berichtet Al Jazeera. Das ägyptische Volk sei gegen „theologischen und religiösen Faschismus.“

Die ägyptische Übergangsregierung ist offenbar auch entschlossen, den Kampf gegen die Muslim-Brüder aufzunehmen. Ein Regierungssprecher sagte am Freitag in einer Erklärung, dass Übergangspremierminister Hazem al-Biblawi die Muslim-Bruderschaft verbieten lassen wolle. Allerdings wurde eine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen.

Seit Freitag kamen bei den Gewaltausbrüchen insgesamt 172 Menschen ums Leben. Etwa weitere tausend Personen wurden verletzt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...