Politik

GEZ soll fallen: Sixt bläst zum Angriff gegen „Gebühren-Wahnsinn“

Der Autovermieter Sixt zahlt nach der Reform der Gebührenbeiträge für öffentlich-rechtlichen Rundfunk einen sechsstelligen Betrag mehr als vorher. Allein im ersten Quartal sind 718.000 Euro fällig. Firmenchef Erich Sixt ist das zu viel. Er will gegen den „Gebühren-Wahnsinn“ klagen.
20.08.2013 02:21
Lesezeit: 1 min

Die Autovermietung Sixt hat für das erste Quartal von der GEZ eine Rechnung von 718.000 Euro erhalten. Die Firma hat angekündigt, gegen den Rundfunkbeitrag Klage einreichen zu wollen.

„Wir sind entschlossen, gegen die missratene Gebührenreform bis vor das Bundesverfassungsgericht zu gehen", sagte Firmenchef Erich Sixt am Montag. Pro Auto muss Sixt monatlich rund sechs Euro zahlen. Bei über 40.000 Mietwagen und zahlreichen Filialen kommt pro Jahr eine Summe von etwa drei Millionen Euro für Rundfunkgebühren zusammen.

Nach der Reform der Rundfunkbeiträge muss die Firma einen sechsstelligen Betrag mehr zahlen, als zuvor. Dabei zahlen die Mieter ohnehin schon privat ihren Beitrag zur GEZ, sagte Firmen-Chef Erich Sixt in einer Reuters-Meldung. „Es wird deshalb höchste Zeit, diesen Gebührenwahnsinn rechtlich überprüfen zu lassen."

Die Höhe des Rundfunkbeitrags richtet sich nach der Anzahl der Betriebsstätten, der Beschäftigen und der betrieblich genutzten Kraftfahrzeuge. Ein Unternehmen mit vielen Betriebsstätten und Beschäftigten zahlt mehr als ein kleiner Handwerksbetrieb. Bei mehreren Betriebsstätten ist pro Betriebsstätte nur ein Kraftfahrzeug beitragsfrei.

Die neue Rundfunkgebühr sorgt seit ihrer Einführung für Verärgerung. Denn die GEZ-Nachfolge ist eine auf den St.Nimmerleinstag gewährte Abgabe, bei der keiner der Beitragszahler ein Recht auf Kontrolle hat.

Eine Studie des NDR hat ergeben, dass die Abgabe sogar eine Steuer ist. Wenn  sich diese Rechtsauffassung jedoch durchsetzt, dann könnte der GEZ ernste Gefahr drohen.

Erich Sixt hat jedenfalls angekündigt, dass er bis in die letzte Instanz gehen will, um die GEZ zu Fall zu bringen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...