Deutschland

Großeinsatz der Polizei wegen Spielzeug-Drohne

Lesezeit: 1 min
20.08.2013 09:02
Vor einem Stützpunkt der US-Geheimdienste in Darmstadt protestierten Bürger gegen Überwachung. Ein Teilnehmer ließ eine Minidrohne aufsteigen. Daraufhin riefen die US-Militärs die Polizei, die das Mini-Fluggerät beschlagnahmte und die Personalien der Demonstranten aufnahm.
Großeinsatz der Polizei wegen Spielzeug-Drohne

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei einer Demonstration in Darmstadt gegen die Überwachung durch die US-Geheimdienste ließen Bürger eine Minidrohne in die Luft steigen. Damit lösten sie einen größeren Polizeieinsatz aus, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde.

Am Samstag kamen etwa ein Dutzend Menschen zu einem Protestspaziergang gegen den US-Geheimdienst NSA zum Dagger-Complex, einem Darmstädter Stützpunkt militärischer US-Nachrichtendienste. Auch das NSA soll auf dem Gelände aktiv sein.

Nachdem ein Teilnehmer des Protestspaziergangs eine Minidrohne gestartet hatte, wurde ein größerer Polizeieinsatz ausgelöst. Zur Aufklärung war auch ein Hubschrauber im Einsatz, sagte René Bowitz vom Polizeipräsidium Südhessen zu hr-online.

Die Drohne ist laut ihrem Besitzer Bernhard Kern, Sprecher der Piratenpartei Darmstadt, bei maximaler Ausdehnung 30 mal 40 Zentimeter groß. Sie kann Bilder machen, die sie auf einem USB-Stick speichert. „Wir wollen gucken, was auf dem Gelände passiert“, sagte Kern. Er habe die Drohne aber lediglich vor dem Zaun des Militärgeländes fliegen lassen.

Die Polizei, die offenbar von den Amerikanern gerufen worden war, beschlagnahmte die Drohne, da von ihr gehe eine Gefahr ausgehe. „Dabei lag sie zu dem Zeitpunkt in meinem Rucksack“, sagte Kern. Das Aufgebot der Polizei sei größer gewesen als die Zahl der Spaziergänger.

Laut Regierungspräsidium Darmstadt dürfen mit Drohnen keine militärischen Anlagen überflogen werden. Der Polizei sei jedoch ein Fluggerät gemeldet worden, das auch über das Gelände geflogen sei, sagte Polizeisprecher Bowitz. Nun gelte es zu ermitteln, wo es geflogen sei. Die Personalien der Spaziergänger seien aufgenommen worden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Saudi-Arabien leitet spektakuläre Kehrtwende in der Außenpolitik ein

Im Nahen Osten findet eine tektonische Verschiebung des geopolitischen Settings statt – mit möglicherweise weitreichenden Folgen.

DWN
Politik
Politik Großbritannien liefert Uran-Munition an Ukraine

Die Panzer, die Großbritannien der Ukraine spendet, werden mit Munition geliefert, die abgereichertes Uran enthält. Russland warnt vor...

DWN
Politik
Politik Die Achse Moskau-Peking: Putin und Xi demonstrieren Geschlossenheit

Gleich mehrere Tage war Staatschef Xi bei Putin in Moskau zu Gast. Die beiden Staatschefs schlossen mehrere Abkommen, die die...

DWN
Finanzen
Finanzen Brand im Bankensystem: Fed verfolgt riskante Doppel-Strategie

Unabhängig davon, was die US-Zentralbank heute beschließt – dem Bankensystem droht ein Flächenbrand. Das Löschen könnte schwere...

DWN
Politik
Politik USA: Wird Donald Trump heute verhaftet?

In New York stehen Metallzäune vor dem Gericht, Trump wütet im Netz und Republikaner schimpfen auf die Justiz: Grund ist eine mögliche...

DWN
Politik
Politik IWF vergibt Milliardenkredite an Ukraine für Wiederaufbau

Der Internationale Währungsfonds hat der Ukraine Kredite in Milliardenhöhe gewährt. Das Geld soll in den Wiederaufbau der Infrastruktur...

DWN
Politik
Politik Ausschreitungen in Paris: Tausende Franzosen protestieren gegen Rentenreform

In Frankreich sind abermals Tausende gegen die geplante Rentenreform auf die Straßen gegangen. Die Polizei versuchte die Proteste mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleihen-Vernichtung bei Credit Suisse trifft vor allem Asien

Anleihen der Credit Suisse, die als zusätzliches Kernkapital galten, sind plötzlich für wertlos erklärt worden. Privatanleger vor allem...