Finanzen

Umfrage: Zentralbanken rechnen mit Austritt eines Landes aus dem Euro

Lesezeit: 1 min
14.06.2012 23:26
Mit gezielten Marktgerüchten versuchen die Politiker, die Märkte gnädig zu stimmen. So wurde gestreut, die Zentralbanken der Welt stünden für eine Intervention bereit, falls die Wahl in Griechenland gegen die EU ausfällt. Die Zentralbanker selbst rechnen mehrheitlich mit dem Austritt mindestens eines Landes aus dem Euro.
Umfrage: Zentralbanken rechnen mit Austritt eines Landes aus dem Euro

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Weltpolitik verharrt in Hochspannung von der Wahl in Griechenland. Weil niemand weiß, wie die Wahl ausgeht, werden sicherheitshalber schon mal wilde Gerüchte verbreitet: So meldete Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen, dass mehrere Politiker aus dem Dunstkreis der G 20 verbreiten, dass die Zentralbanken eine gemeinsame Intervention nach der Griechenland-Wahl planen. Angeblich seien die Notenbanken entschlossen, die notwendige Liquidiät in den Märkte zu pumpen, sollte der EU-kritische Linke Tsipras mit seinem Bündnis Syriza gewinnen.

Danach sieht es im Moment allerdings gar nicht aus: Zwar sind Umfragen in Griechenland so kurz vor den Wahlen verboten. Aber aus mehreren Parteizentralen ist zu hören, dass der EU-Freund Antonis Samaras vorne liegt, angeblich sogar mit deutlichem Vorsprung vor der Syriza.

Abgesehen davon, dass Zentralbanken genau solch eine Aktion prinzipiell niemals vorher bekanntgeben, zeigen die Gerüchte, wie nervös die europäischne Politiker sind. Zugleich belegen die Spekulationen auch, dass den Europäern nicht mehr viel mehr einfällt als Geld zu drucken. So hat der britische Schatzkanzler Osborne schon mal bekanntgegeben, dass Großbritannien nach der Griechen-Wahl 100 Milliarden Pfund in die Märkte pumpen wird, um die Liquidität sicherzustellen. Dies sei mit der englischen Notnebank abgestimmt, obwohl deren Gouverneur, Mervin King, in den vergangenen Wochen eine weitere Geldschwemme stets abgelehnt hatte.

Die Zentralbanker bereiten sich dagegen auf ganz etwas anderes vor: Nämlich auf den Austritt mindestens eines Landes aus dem Euro in den kommenden Monaten. Dies ergab eine Studie der Schweizer UBS, die 80 Währungsfachleute aus den Zentralbanken befragt hat.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Abgang des "Kennedy von Kanada": Justin Trudeau kündigt Rücktritt an
06.01.2025

Einst wurde Justin Trudeau als Hoffnungsträger und "Kanadas Kennedy" gefeiert. Doch zuletzt geriet der Premierminister stark unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation Deutschland 2025: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise?
06.01.2025

Die Inflation in Deutschland bleibt ein zentrales Thema: Nach einer Phase der Entspannung stiegen die Verbraucherpreise im Herbst erneut....

DWN
Immobilien
Immobilien Zweitwohnung in Paris oder Berlin: Wie die Gentrifizierung Europas die Mieter verdrängt
06.01.2025

Die deutschen Großstädte leiden unter einer sich verschärfenden Wohnraum-Misere. Immer mehr Menschen finden keine Bleibe, der Neubau...

DWN
Politik
Politik Österreich vor dem Rechtsruck: FPÖ bekommt Auftrag zur Regierungsbildung
06.01.2025

Die rechte FPÖ war der klare Sieger der Wahl in Österreich. Nach dramatischen Tagen bekommen die Rechtspopulisten nun die Chance, eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation 2024 bei 2,2 Prozent - aber spürbarer Anstieg im Dezember
06.01.2025

Die große Teuerungswelle ist gebrochen, doch zuletzt ging es bei der Inflationsrate wieder nach oben. Nun gibt es aktuelle Daten des...

DWN
Panorama
Panorama Extreme Wetterereignisse 2024: Wie Klimawandel den Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht bringt
06.01.2025

Der Global Water Monitor Report dokumentiert die dramatischen Folgen des Klimawandels 2024: Überschwemmungen, Dürren und extreme...

DWN
Finanzen
Finanzen Neue Hinweise auf Nazi-Konten bei Schweizer Bank aufgedeckt
06.01.2025

Bei der Schweizer Credit Suisse Bank waren Nachforschungen nach etwaigen Nazi-Altkonten zunächst nicht erwünscht. Dank der Intervention...

DWN
Technologie
Technologie Unterseekabel beschädigt - diesmal in Asien: Taiwan verdächtigt chinesisches Schiff
06.01.2025

Im November wurde ein Schiff aus China verdächtigt, in der Ostsee Unterseekabel beschädigt zu haben. Nun meldet Taiwan einen ähnlichen...