Finanzen

Crash-Angst: Griechen holen ihr Geld von der Bank

Die Einlagen bei den griechischen Banken sind im Juli den zweiten Monat in Folge zurückgegangen. Dies wird auf die Sparmaßnahmen im Land zurückgeführt. Die Griechen sind gezwungen, an die Substanz zu gehen. Viele fürchten einen Crash des Bankensystems.
29.08.2013 01:52
Lesezeit: 1 min

Die griechischen Bankeinlagen sind im Juli erneut zurückgegangen. Seit Mitte letzten Jahres bis Mai waren die Einlagen leicht gestiegen. Nun drohen den griechischen Banken Probleme.

Die Einlagen der Unternehmen und Haushalte lagen im Juli bei 162 Milliarden Euro, so die griechische Zentralbank. Das sind 0,2 Prozent weniger als noch einen Monat zuvor.

Im Jahr 2009 verloren die griechischen Banken ein Drittel der Einlagen, circa 90 Milliarden Euro. Die Furcht vor einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone aufgrund der Schuldenkrise Griechenlands hatte eine Kapitalflucht ausgelöst.

Seit Juni letzten Jahres waren 17 Milliarden Euro nach Griechenland zurückgekehrt. Die Griechen hatten eine neue Regierung gewählt. Ein Euro-Austritt des Landes erschien wieder unwahrscheinlicher. Die Abhängigkeit der griechischen Banken von der Zentralbank ging zurück.

Doch in den letzten zwei Monaten hat sich der Trend umgekehrt. Die von der Troika geforderten Sparmaßnahmen und höheren Steuern sind offenbar bei Unternehmen und Haushalten angekommen. Sie müssen an die Substanz gehen. Möglicherweise ist aber auch die Angst vor einem Crash des griechischen Bankensystems wieder da.

In Zypern hat sich die Kapitalflucht fast schon zu einem Bank-Run entwickelt. Hält der Trend an, wird es in knapp einem Jahr keinen einzigen Euro mehr auf zypriotischen Konten geben (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.