Politik

Griechenland: Erfolgreiche Regierungs-Bildung zu erwarten

Lesezeit: 1 min
18.06.2012 02:17
Nach der Wahl in Griechenland wollen alle Parteien zur Stabilität beitragen. Der Grund sind gewisse Ermüdungserscheinungen. Nachhaltig dürfte die zu formende Koalition deswegen noch nicht sein.
Griechenland: Erfolgreiche Regierungs-Bildung zu erwarten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Am Wahlabend haben alle griechischen Parteien, auf dies es ankommt, signalisiert, an einer Regierungsbildung mitwirken zu wollen. Wahlsieger Antonis Samaras von der Nea Demokratia sagte, der Euro und Europa hätten gewonnen, er wolle sich schnellstmöglich um eine Regierungsbildung bemühen. Griechenland wolle weiter integraler Bestandteil der Euro-Zone bleiben.

Die sozialistische PASOK forderte zwar, die linksextreme Syriza an einer neuen Regierung zu beteiligen - ganz ernst zu nehmen sind die Drohungen jedoch nicht, dass di PASOK eine solche Beteiligung zur Bedingung für eine Mitwirkung in der Regierung machen könnte. Der Grund dafür liegt auf der Hand: PASOK konnte von den Neuwahlen nicht im mindesten profitieren. Die Partei erhält sogar weniger Stimmen als beim vorigen Wahlgang - schon damals war es eine historische Schlappe. Daher dürfte man bei der PASOK überzeugt sein, dass eine Blockade der Regierung der Partei keinen weiteren Vorteil bringt.

Syriza-Chef Tsipras sagte, dass seine Partei als starke Opposition gegen die Sparprogramme kämpfen wolle. Eine Fundamentalopposition will er jedoch zunächst nicht betreiben. Ein Indiz dafür ist die Ankündigung von Tsipras, dass seine Partei einen Auftrag zur Regierungsbildung nicht annehmen werde.

Schließlich bleibt noch die demokratische Linke, eine radikale Pro-EU-Partei, die zwar die großen Parteien ablehnt, im Zweifel die Regierung Samaras jedoch stützen will.

Der sich abzeichnende Konsens dürfte indes nicht lange halten: Wenn sich die Wirtschaftsdaten weiter verschlechtern und die EU-Hilfsgelder von Europa vor allem aus Eigeninteresse (nämlich für den Schuldendienst - hier) verwendet werden müssen, wird den griechischen Bürgern eine nächste Runde von Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen nicht erspart bleiben. Spätestens dann könnte sich das politische Klima im Land erneut verändern. Diese Entwicklung fürchten auch die Märkte (hier), weshalb sich deren Euphorie in Grenzen halten dürfte.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...