Finanzen

Kein Problem gelöst: Schulden explodieren weltweit

In allen Teilen der Welt wachsen die Schulden ungebremst. Die Schuldenstände von Regierung, Unternehmen und Konsumenten sind nicht tragfähig. Die Sparmaßnahmen in den Krisenländern haben nicht dazu geführt, dass sich die Lage bessert.
19.09.2013 01:59
Lesezeit: 1 min

Die Regierungen der Welt, die Unternehmen und die Konsumenten haben so viele Schulden wie niemals zuvor. Und der Schuldenberg wächst immer weiter, bis alles in einem großen Crash endet, der das globale Finanzsystem zerstören wird (auch die mächtigste Bank der Welt sieht das mittlerweile so - hier).

„Es sieht wieder aus wie 2007 – nur noch schlimmer“, zitiert der Telegraph den früheren Chefökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), William White. Die früheren Ungleichgewichte seien alle noch da. Zudem liegen öffentliche und private Schuldenquoten in den entwickelten Staaten heute um 30 Prozent höher als damals. „Und wir haben ein ganz neues Problem in den Schwellenländern“, sagte White, der heute als Ökonom bei der OECD arbeitet.

Japan hat eine Schuldenquote von 211 Prozent und befindet sich auf dem Weg zum finanziellen Zusammenbruch, so der Sovereign Man Blog. Die japanische Regierung muss heute mehr als die Hälfte ihrer Steuer-Einnahmen nutzen, um Zinsen zu zahlen. Um überhaupt weitermachen zu können, muss Japan immer mehr Schulden machen. 46 Prozent des Budgets für 2013 werden durch Schulden finanziert.

In China sind es vor allem die privaten Schulden, die außer Kontrolle geraten sind. Dies sind seit 2008 von 9 Billionen Dollar auf heute 23 Billionen Dollar angestiegen, so die Weltbank.

In Europa haben zwar angeblich einige Staaten Sparprogramme aufgelegt, doch die Schulden wachsen weiter. In der Eurozone ist die Schuldenquote innerhalb nur eines Jahres von 88,2 Prozent auf 92,2 Prozent gewachsen, berichtet der Finanzblog Zero Hedge.

Der größte Schuldenberg befindet sich in den USA. Die USA haben eine größere Pro-Kopf-Verschuldung als Griechenland, Portugal, Italien, Irland oder Spanien. Und dies ist nur der Anfang, denn die Bevölkerung wird immer älter.

Allein die Regierung in Washington hat 17 Billionen Dollar Schulden aufgebaut. Etwa ein Drittel davon befindet sich in den Händen von Ausländern. Die japanische Zentralbank kaufte im Juli einen Rekordbetrag von 52 Milliarden Dollar in langfristigen US-Anleihen – fast so viel wie die US-Zentralbank selbst (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerung von Immobilien: Der alternative Weg zu Haus oder Eigentumswohnung - mit Glück unter Verkehrswert
19.01.2025

Es gibt verschiedene Gründe für die Zwangsversteigerung von Immobilien vor den örtlichen Amtsgerichten. In Krisenzeiten kommt es...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Einfach mehr Zeppelin fliegen
19.01.2025

Was ist aus der Freiheit der Fortbewegung geworden? Müssen Autos in Innenstädten wirklich sein? Ist die Deutsche Bahn noch zu retten? Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Schuldenbremse oder Schuldenlockerung? Wege aus der deutschen Haushaltskrise
19.01.2025

Die Schuldenbremse sorgt für hitzige Debatten in Deutschland. Mit 2,5 Billionen Euro Schulden und wachsenden finanziellen...

DWN
Panorama
Panorama Klima-Aktivisten „Letzte Generation“: Freispruch nach Farbattacke auf das Brandenburger Tor
19.01.2025

Im Fall der Farbattacke auf das Brandenburger Tor im November 2023 wurden zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“...

DWN
Finanzen
Finanzen Bürgergeld: Warum die Kosten trotz Reform weiter explodieren
19.01.2025

Das Bürgergeld sollte mehr soziale Gerechtigkeit schaffen, doch zwei Jahre nach der Einführung steigen die Kosten und Empfängerzahlen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ausbildung in Deutschland: Unbesetzte Plätze und verpasste Chancen für Jugendliche
19.01.2025

Eine Studie zeigt, dass viele Jugendliche eine Ausbildung in Deutschland beginnen könnten, wenn sie mehr individuelle Unterstützung...

DWN
Panorama
Panorama Biodeutsch: Unwort des Jahres 2024 als Symbol für Alltagsrassismus
19.01.2025

Der Begriff "biodeutsch" wurde zum "Unwort des Jahres 2024" gekürt. Die Jury kritisierte die diskriminierende Verwendung des Begriffs, der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CO2-Preis und steigende Personalkosten: So belasten sie deutsche Unternehmen im Jahr 2025
19.01.2025

Für viele Unternehmen wird 2025 zum Jahr der finanziellen Zerreißprobe – steigende Abgaben, höhere Energiekosten und neue gesetzliche...