Der Ausbau der Windenergie an Land stockt immer stärker. Die Bundesnetzagentur teilte am Dienstag mit, dass sie von dem ausgeschriebenen Ausbauziel von 650 Megawatt nur 208 Megawatt habe vergeben können. Den Zuschlag erhielten 32 Projekte in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen. Die nicht vergebenen Mengen sollen nun 2022 zusätzlich ausgeschrieben werden. Bei den vergebenen Projekten gaben die Antragsteller an, Windstrom zu einem Preis von 6,19 beziehungsweise 6,20 Cents pro Kilowattstunde zu produzieren. Die mangelnde Nachfrage erhöht die Sorgen weiter, dass Deutschland seine Ausbauziele für erneuerbare Energie nur schwer wird erreichen können.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte nach einem Krisengipfel zur Windenergie vergangene Woche gewarnt, dass in diesem Jahr "mit Müh und Not" 50 Prozent des 2018 erreichten Ausbaus bei der Windenergie erreicht werden. Es gebe "schwere Probleme" beim Ausbau an Land. Dafür werden zum einen lange Genehmigungsverfahren, Abstandsregeln für den Bau von Windrädern durch die Länder sowie eine wachsende Zahl an Einsprüchen durch lokale Anti-Windrad-Gruppen genannt.
Der Chef des Stromkonzerns EnBW, Frank Mastiaux, hatte kritisiert, dass es mittlerweile wegen der Genehmigungsverfahren 59 Monate dauere, bis eine Windkraftanlage errichtet werden könne.