Unternehmen

Kräftiges Umsatzplus: Hersteller von Gebäude-Armaturen trotzen der Maschinenbau-Krise

Die Hersteller von Gebäude-Armaturen trotzen dem Abwärtstrend im Maschinenbau: Im ersten Halbjahr 2019 steigerten sie ihre Umsätze um vier Prozent.
14.09.2019 16:09
Lesezeit: 1 min
Kräftiges Umsatzplus: Hersteller von Gebäude-Armaturen trotzen der Maschinenbau-Krise
Haben im ersten Halbjahr 2019 ein kräftiges Umsatzplus hingelegt: Die Hersteller von Gebäude-Armaturen. (Foto: dpa) Foto: Patrick Seeger

Besonders gut stellt sich die Lage im deutschen Maschinenbau nicht dar. Das heißt aber nicht, dass alle Fachzweige vom Abwärtstrend betroffen sind. So hat der Bereich „Gebäude-Armaturen“ laut einer Pressemitteilung des VDMA seine Umsätze im ersten Halbjahr um vier Prozent steigern können. Das ist deutlich mehr als in den vergangenen Jahren, als die jeweiligen Wachstumsraten für das Gesamtjahr lediglich im ein-Prozent-Bereich angesiedelt waren. Was das In- und das Auslandsgeschäft angeht: In Deutschland wuchs der Umsatz um sechs Prozent, im Ausland um drei Prozent.

Der Bereich Gebäude-Armaturen teilt sich in drei unterschiedliche Produktgruppen auf: Erstens die technischen Gebäude-Armaturen: Sie legten um acht Prozent zu (In- und Ausland zusammengenommen). Zweitens die Heizungsarmaturen, die ein Plus von sieben Prozent erreichten. Drittens die Sanitär-Armaturen, die ein Plus von zwei Prozent verbuchten.

Was den Export anbelangt: Wichtigstes Abnehmerland war Frankreich mit einem Auftragsvolumen von 167,6 Millionen Euro. Es folgen die USA (mit einem starken Auftrags-Zuwachs von 33,5 Prozent), China (trotz eines Rückgangs von 7,3 Prozent), Großbritannien, Österreich, die Niederlande, Polen, Italien, Belgien und die Schweiz. Mit Ausnahme von China gab es aus allen Ländern ein Auftragsplus.

„Die Hersteller haben von der guten Baukonjunktur profitiert“, sagte die Sprecherin des Bereichs Gebäude-Armaturen beim VDMA, Inga Kelkenberg, im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Der Umstand, dass der Bereich so stark vom Baugeschehen abhängt, bereitet aber auch Sorgen. In der VDMA-Mitteilung heißt es: „Während die europäische Baubranche im vergangenen Jahr noch ein Plus von 3,1 Prozent erzielen konnte, soll das Wachstum bis 2021 auf 1,4 Prozent abflachen“, was dazu führt, dass der Verband die Perspektiven der Gebäude-Armaturen-Hersteller als „eingetrübt“ bezeichnet. Und das, obwohl „die niedrigen Kreditzinsen und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum weiterhin für Bedarf“ sorgen würden. Insgesamt sei mit einem Abflachen des Auftragseingangs im zweiten Halbjahr zu rechnen, aber dennoch mit einem deutlichen Umsatzplus im Gesamtjahr, so der Geschäftsführer des „Fachverbands Armaturen“, Wolfgang Burchard. Seine Prognose für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2019 lautet drei Prozent.

Daten und Fakten:

Die Armaturen-Industrie ist dem Maschinenbau zuzurechnen und ihr neuntwichtigster Fachzweig. Der Teilbereich „Gebäude-Armaturen“ erwirtschaftete im Jahr 2018 mit knapp 20.000 Beschäftigten einen Produktionswert von etwas mehr als 4,5 Milliarden Euro (Sanitär: 3,7 Milliarden/ Technische Gebäude-Armaturen: 1,24 Milliarden/ Heizkörper: 205 Millionen).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...