Frankreich gehört zu den Ländern in Europa, die sehr stark auf die Atomenergie setzen. So wird über 70 Prozent des Stroms mit Hilfe von Kernkraftwerken erzeugt, die politisch sehr umstritten sind. Deswegen versucht derzeit die französische Regierung, den Energiemix stärker als bisher zu diversifizieren. So hat auch Paris ein Energiewende-Programm - ähnlich wie Deutschland.
Jetzt droht allerdings ein wichtiges Test-Projekt zu scheitern, um die Erzeugung von Grüner Energie zu stärken. So hat eine ein Kilometer lange Straße im Norden Frankreichs, deren Belag aus Photovoltaik-Modulen besteht, bisher nicht die Ergebnisse gebracht, die sich die französische Regierung erhofft hatte. Die Gemeinde heißt Tourouve-au-Perche, verfügt über knapp 4.000 Einwohner und liegt in der Normandie.
Die Strecke hat nämlich bisher gerade einmal die Hälfte des Stroms erzeugt, mit der die französische Regierung gerechnet hatte. Sogar zu den Spitzenzeiten wurde nicht die erhoffte Energie hergestellt. Dabei nehmen Photovoltaik-Module, die dort die Straßenlaternen beleuchten sollen, eine Fläche von 2.800 Quadratmeter ein. Die Behörden hatten die Straße im Jahr 2016 eröffnet – also vor drei Jahren. Die Gründe dafür, warum die Produktion hinter den Erwartungen geblieben ist, sind vielfältig.
Ein Problem war, dass der Belag doch nicht so haltbar war, wie die Behörden angenommen hatten. Der Straßenbelag war beschädigt - unter anderem hatten heruntergefallene Blätter dafür gesorgt, dass die Module nicht so funktionieren konnten, wie sie sollten.
Grüne Energie schwer umsetzbar
Hintergrund: Frankreich hat vor einigen Jahren auch eine Art Energiewende in die Wege geleitet - ähnlich wie Deutschland. Ein Energiegesetz vom Sommer 2014 sieht vor, dass der Energieverbrauch halbiert wird, der Anteil der Kernenergie auf unter 50 Prozent sinkt und die Grünen Energien gestärkt werden, die bisher nur knapp drei Prozent zur Stromgewinnung beisteuern.