Politik

Syrien: al-Nusra missbraucht Flüchtlinge angeblich als menschliche Schutzschilde

Lesezeit: 1 min
18.09.2019 12:24  Aktualisiert: 18.09.2019 12:26
Die al-Nusra Front blockiert seit mehreren Tagen einen humanitären Korridor in Idlib, der von Russland und Syrien eingerichtet wurde. Die Extremisten stoppen die Flüchtlinge, um sie als menschliche Schutzschilde einzusetzen.
Syrien: al-Nusra missbraucht Flüchtlinge angeblich als menschliche Schutzschilde
Foto: Syria Live Map/DWN

Mehr zum Thema:  
Syrien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  

.

Seit fünf Tagen verhindern Mitglieder der extremistischen al-Nusra Front (heute Hayat Tahrir al-Scham - HTS), dass Einheimische in der Provinz Idlib den Korridor von Abu al-Duhour in der südöstlichen Landschaft der Provinz verlassen. Die Söldner-Truppe versucht, die Menschen als menschliche Schutzschilde einzusetzen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldet, dass die Behörden in Zusammenarbeit mit der Syrischen Arabischen Armee (SAA) den Korridor mit allen logistischen Anforderungen für die Aufnahme der Einheimischen ausgestattet hätten, die bereit sind, Idlib zu verlassen.

Generalmajor Alexej Bakin, Leiter des russischen Zentrums für syrische Aussöhnung, sagte am vergangenen Sonntag nach Angaben des englischsprachigen Diensts von Reuters: “Illegale bewaffnete Gruppen in der Deeskalationszone von Idlib haben die Arbeit des humanitären Korridors von Abu al-Duhur blockiert und Flüchtlinge daran gehindert, über den von der syrischen Regierung betriebenen Kontrollpunkt auszureisen.”

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass zitiert Bakin: “Für diejenigen, die aus dem von illegalen bewaffneten Gruppen kontrollierten Gebiet fliehen, wurden Stellen eingerichtet, die für dringende Behandlungen, Trinkwasser, warme Mahlzeiten, Medikamente und den täglichen Bedarf sorgen. Fahrzeuge wurden eingerichtet, um Menschen in sichere Bereiche zu bringen.”

Am 31. August stoppte die SAA einseitig die Kämpfe in der Deeskalationszone von Idlib. Der Waffenstillstand wurde vom russischen Militär verkündet. Das Ziel ist es, Zivilisten aus den Kampfgebieten zu evakuieren, um Todesfälle unter den Zivilisten zu unterbinden, berichtet Haaretz. Doch alleine am 13. September wurden 34 Fälle von Beschüssen gegen syrisch bewohnte Orte in den Regionen Aleppo, Latakia, Idlib und Hama verzeichnet.

Im Mai 2017 wurden in Syrien vier Deeskalationszonen eingerichtet, die von den drei syrischen Waffenstillstandsgaranten Russland, Iran und Türkei vereinbart wurden. Zu den Deeskalationszonen gehören das östliche Ghouta, nördliche Teile des Gouvernements Homs, das Gouvernement Idlib und einige Teile seiner Nachbargebiete in den Gouvernements Latakia, Hama und Aleppo sowie in den Gouvernements Daraa und al-Quneitra in Südsyrien. Damaskus übernahm 2018 die Kontrolle über die drei Zonen. Die vierte Zone besteht aus der Provinz Idlib und einigen Gebieten der benachbarten Provinzen Latakia, Hama und Aleppo. Idlib ist außerhalb der Kontrolle der Regierung, da dort die Al-Nusra-Front und die “Zivilschutzorganisation” White Helmets tätig sind.


Mehr zum Thema:  
Syrien >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz zum Parteitagsauftakt in Berlin: Die CDU ist wieder da
06.05.2024

Die CDU trifft sich diese Woche zu einem dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms...

DWN
Politik
Politik China warnt deutsche Fregatte vor Fahrt durch Taiwanstraße
06.05.2024

Die Fregatte „Baden-Württemberg" hat die Leinen noch nicht losgemacht. Doch schon vor ihrem Einsatzbeginn steht ihre Route auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold Privatbesitz: Deutscher Goldschatz in Milliardenhöhe
06.05.2024

Der Goldbesitz der deutschen Bevölkerung, bestehend aus Barren, Münzen und Schmuck, ist nach dem Anstieg während der Corona-Pandemie...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg aktuell: Russische Angriffe auf Ukraine während orthodoxem Osterfest
06.05.2024

Russische Einheiten setzen ihre Angriffe entlang der ukrainischen Fronten fort, auch während des orthodoxen Osterfests. Am Sonntag...

DWN
Technologie
Technologie Im Visier der Cyberangriffe: Digitale Souveränität soll im Mittelpunkt stehen
06.05.2024

Anstieg der Cyberangriffe in Deutschland: Die Politik und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik fordern verstärkte...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Anleger erwarten Impulse für den Deutschen Aktienindex
06.05.2024

Der DAX hat zuletzt um die Marke von 18.000 Punkten geschwankt, jetzt warten Anleger gespannt auf neue Impulse. Im als herausfordernd...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...