Politik

UN-Statistik: Türkei beherbergt fast 6 Millionen Migranten

Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten in der Türkei ist nach Angaben der UN auf fast 6 Millionen angestiegen.
19.09.2019 14:09
Aktualisiert: 19.09.2019 14:12
Lesezeit: 1 min

Nach Angaben der UN ist die Anzahl der Flüchtlinge und Migranten in der Türkei auf 5,8 Millionen Personen angestiegen. Um diese Anzahl zu verringern, möchte die Regierung Syrer in der Türkei in einer potenziellen Sicherheitszone im Norden des Nachbarlandes ansiedeln. “Deutschland und Frankreich müssen hier einen anderen Schritt erwägen. Diese Länder schauen positiv auf die Errichtung einer Sicherheitszone, aber ihren Worten folgen keine Taten. Wenn in einer Tiefe von 20 Kilometer eine Sicherheitszone errichtet wird, können die Flüchtlinge, die bei uns sind, zurückkehren. Ich habe diesen Ländern vorgeschlagen, Flüchtlingsstädte zu errichten, um diesen Menschen eine Existenzgrundlage zu geben. Die Logistik und Sicherheit könnten diese Länder bereitstellen. Somit wäre es möglich, das Flüchtlingsproblem einzudämmen und die Menschen vor Terroristen zu schützen”, zitiert der türkischsprachige Dienst der BBC den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

Er kritisiert vor allem, dass die Türkei bisher 40 Milliarden US-Dollar für die Flüchtlinge im Land ausgegeben habe, während die EU die Türkei mit nur drei Milliarden US-Dollar unterstützt habe. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hatte vor einigen Wochen gesagt, dass das Flüchtlings-Abkommen mit der EU aufgekündigt wurde. Sollten dieser Entscheidung auch Taten folgen, könnte es ab Ende September 2019 zu einer großen Flüchtlingswelle nach Europa kommen. Derzeit kommt es zu verstärkten Bewegungen über die Türkei. Alleine im Juni sollen sich auf der Balkanroute 80.000 Flüchtlinge befunden haben. Die Zielländer sind vornehmlich Deutschland, Österreich und Schweden.

Am 10. September 2019 berichtete die New York Times, dass es für die Türkei nur zwei Optionen gibt, um die Flüchtlingspopulation zu verringern. Entweder gelingt es der Türkei, eine Sicherheitszone im Norden Syriens zu gründen, oder aber die Türkei öffnet die Tore in Richtung Europa. Mit der aktuellen Flüchtlingspopulation sei die Türkei jedenfalls überfordert. Dem Blatt zufolge wollen die Flüchtlinge in Syrien ohnehin nach Europa und der Zustrom habe bereits begonnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen EZB testet Banken auf Krisenfestigkeit – 110 Institute im Fokus
12.12.2025

Geopolitische Spannungen und Konflikte belasten Europas Finanzsystem. Die Europäische Zentralbank (EZB) will deshalb 2026 mit einem...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche lehnen US-Einfluss auf Europa klar ab
12.12.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt deutlich: Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine stärkere Einmischung der USA in europäische...

DWN
Technologie
Technologie OpenAI kontert Google: Neue ChatGPT-Version setzt zum nächsten KI-Sprung an
12.12.2025

Nachdem Googles Gemini zuletzt für Schlagzeilen sorgte, meldet sich OpenAI mit einem neuen ChatGPT-Modell zurück. Die Entwickler wollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Preise ziehen weiter an: Inflation verharrt über dem Zielwert
12.12.2025

Trotz einer insgesamt moderaten Entwicklung verharrt die Inflation im November bei 2,3 Prozent und damit weiterhin über dem angestrebten...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebenshaltungskosten: Geringverdiener geben 60 Prozent ihres Geldes nur für Essen und Wohnen aus
12.12.2025

Steigende Lebenshaltungskosten: Haushalte in Deutschland wenden inzwischen mehr als die Hälfte ihres Geldes alleine für Wohnen und...

DWN
Politik
Politik Koalition verspricht sanierte Straßen und stabile Beiträge
12.12.2025

Im neuen Jahr sollen Millionen Menschen spürbar von Reformen profitieren. Bundeskanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil versprechen...

DWN
Politik
Politik Wendet sich Brüssel vom Verbrenner-Aus ab, um die Industrie zu schützen?
12.12.2025

Das geplante Verbrenner-Aus stellt Europas Autobranche vor eine Zerreißprobe. Während der Absatz von Elektroautos in vielen EU-Ländern...

DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...