Finanzen

Bundesregierung will Subventionen für E-Autos um 50 Prozent erhöhen

Die Bundesregierung strebt eine deutliche Erhöhung der Subventionen für Elektroautos an. Ob die Hersteller wie bislang die Hälfte der Subventionen übernehmen, ist unklar.
04.11.2019 13:59
Aktualisiert: 04.11.2019 13:59
Lesezeit: 1 min
Bundesregierung will Subventionen für E-Autos um 50 Prozent erhöhen
Ein Bündel Euro-Scheine. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Die Bundesregierung will die Kaufprämie für Elektro-Autos um die Hälfte erhöhen. Für rein elektrische Autos unterhalb eines Listenpreises von 40.000 Euro solle sie auf 6000 Euro angehoben werden, heißt es in einem Regierungspapier, das der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag. Für sogenannte Plug-In-Hybride soll sie in dieser Preisklasse auf 4500 von derzeit 3000 Euro steigen. Für Autos über 40.000 soll er um 25 Prozent auf 5000 beziehungsweise 4000 Euro klettern.

Damit soll der Hochlauf der Elektromobilität auf 10 Millionen Fahrzeuge bis 2030 beschleunigt werden. Der Bund will die Autoindustrie dafür gewinnen, dass diese weiter wie bisher die Hälfte des Betrages zahlt. Dies soll auch Thema beim Autogipfel im Kanzleramt am Montagabend sein. Die Deutschen haben in den vergangenen Jahren trotz der Subventionen kaum Interesse am Kauf von Elektroautos gezeigt, weil diese verglichen mit Benzinern und Diesel-Fahrzeugen nicht wettbewerbsfähig sind.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich zudem dafür einsetzen, dass der bisher schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland zügiger vorankommt. "Wir werden als Bund erhebliche Anstrengungen übernehmen", sagte die CDU-Politikerin am Montag bei der Eröffnung der Produktionslinie des neuen VW-Elektromodells ID.3 in Zwickau. Mit "Wir als Bund" meint Merkel selbstverständlich letztendlich den Steuerzahler. Am Abend ist ein "Autogipfel" im Kanzleramt in Berlin geplant, bei dem Politik, Branchenvertreter und Gewerkschafter einen konkreten Plan unter anderem für ein höheres Tempo beim Ausbau des Elektroauto-Ladenetzes diskutieren wollen.



"Wir glauben, dass wir das politisch flankieren müssen", meinte Merkel mit Blick auf das Thema. Aber auch die Auto- und die Energieindustrie seien gefordert. In den nächsten Jahren werde der Bund 3,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investieren. Mehr Ladepunkte und Kaufanreize für E-Autos seien zwei wesentliche "Schrauben", an denen man drehen müsse, damit der E-Mobilität in Deutschland der Durchbruch gelingen könne. "Wir wissen: Wir müssen schneller werden", sagte die Kanzlerin. "Die Genehmigungsprozesse für Ladeinfrastruktur dürfen nicht ein oder zwei Jahre dauern." Auch für private Ladestationen müsse man über eine Anschubfinanzierung nachdenken. Das bisherige System der Kaufprämien für Autos mit alternativen Antrieben habe sich bewährt und werde laut den Beschlüssen zum Klimapaket aber ab 2021 für Autos mit Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb verlängert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Averaging down: Billig, billiger, "verbilligen" – Chance oder Anlegerfalle?
14.12.2025

"Verbilligen" klingt nach Schnäppchen – doch an der Börse ist billig nicht automatisch gut. Viele Vermögensverwalter empfehlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trennungsunterhalt: Wann es einen Unterhaltsanspruch zwischen Ehepartnern gibt
14.12.2025

Kommt es zu einer Trennung in der Ehe, kann unter bestimmten Bedingungen der finanziell schwächer gestellte Ehepartner vom anderen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gasversorgung in Deutschland: Das Für und Wider der Gasspeicherung
14.12.2025

Vor ein paar Jahren liefen wir Gefahr, im Winter zu frieren, denn bei schlechten Witterungsbedingungen einem und hohem Verbrauch bestand...

DWN
Politik
Politik Die entstellte Seele Europas. Wie ein ganzer Kontinent seine Richtung verliert
14.12.2025

Ganze 210 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Die EU sucht einen Weg, russische Vermögenswerte zu nutzen, Belgien fürchtet Vergeltung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eurowind-Rückzug erschüttert US-Markt: Warum Europa nun wichtiger ist
14.12.2025

Der überraschende Rückzug des dänischen Energieparkentwicklers Eurowind aus den Vereinigten Staaten trifft eine Energiebranche, die...

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...