Politik

Türkei leitet Truppen-Entsendung nach Libyen ein

Noch im Januar wird ein Gesetz zur Entsendung von Truppen nach Libyen im Parlament eingebracht.
27.12.2019 10:01
Lesezeit: 1 min
Türkei leitet Truppen-Entsendung nach Libyen ein
Recep Tayyip Erdogan (l), Präsident der Türkei, trifft sich mit seinem Amtskollegen Kais Saied, Präsident von Tunesien. (Foto: dpa) Foto: -

Die Türkei will nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan Truppen nach Libyen schicken, um die dortige Regierung militärisch zu unterstützen. Ein entsprechendes Gesetz werde dem türkischen Parlament im Januar vorgelegt, sagte Erdogan am Donnerstag in einer Rede vor seiner Partei AKP. "Wir werden das Gesetz über die Sendung von Truppen nach Libyen auf die Tagesordnung setzen, sobald das Parlament öffnet." Eine Verabschiedung werde am 8. oder 9. Januar erwartet.

Libyen leidet seit 2014 unter einem Stellvertreterkrieg, nachdem Präsident Gaddafi im Jahr 2011 von Großbritannien, Frankreich und den USA in einem Luftkrieg von der Macht verdrängt wurde.

Erdogan hatte sich schon am Sonntag bereiterklärt, die von den Vereinten Nationen (UNO) anerkannte Regierung mit Fajes al-Serradsch an der Spitze stärker militärisch zu unterstützen und die Möglichkeiten eines Einsatzes von Bodentruppen, Luftwaffe und Marine zu prüfen.

Die Türkei stellt sich damit gegen Russland und Ägypten, die Milizenführer Chalifa Haftar mit seiner Libyschen Nationalarmee unterstützen. Dieser kontrolliert den Osten des Landes. Die russische Regierung hat sich zu einem möglichen Engagement der Türkei bereits besorgt geäußert. Am Montag war eine Delegation der türkischen Regierung nach Moskau gereist, um mit russischen Diplomaten über die Themen Libyen und Syrien zu sprechen. Das Treffen habe drei Tage und damit wesentlich länger als erwartet gedauert, berichtete die russische Tageszeitung "Vedomosti". Inhaltlich wurde zunächst nichts bekannt.

Am Dienstag hatte ein türkischer Regierungssprecher erklärt, Russland habe versprochen, Angriffe im Nordwesten Syriens zu stoppen, wegen denen weitere zehntausend Menschen in die benachbarte Türkei fliehen.

Erdogan hatte sich zudem am Mittwoch überraschend mit seinem tunesischen Amtskollegen Kais Saied getroffen, um über mögliche Schritte für einen Waffenstillstands in Libyen zu sprechen. Man sei sich einig, die Regierung al-Serradschs unterstützen zu wollen, erklärte der türkische Präsident am Donnerstag.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Optimismus für europäische Banken und der Auftakt zu 2026
09.12.2025

Die Wall Street steht vor Rekorden. Analysten sehen starke Impulse für 2026, doch warnen vor Risiken. Banken glänzen, Bitcoin sorgt für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Voith: Maschinenbauer streicht 2.500 Stellen
09.12.2025

Der Maschinenbauer Voith plant in Deutschland den Abbau von bis zu 2.500 Stellen. Grund sind strukturelle Probleme wie hohe Energie- und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Feiertage killen fürs BIP: Ist das wirklich eine gute Idee?
09.12.2025

Mehr Arbeitstage, mehr Wachstum – so lautet das einfache Versprechen für 2026. Doch die Debatte über einen möglichen Wegfall eines...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exporte: USA- und China-Geschäft bricht im Oktober ein
09.12.2025

Die deutschen Exporte geraten in ihren wichtigsten Absatzmärkten ins Rutschen, und die Zahlen aus den USA und China zeichnen ein klares...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Engpässe treiben Aufwärtsrallye – warum Anleger jetzt wachsam sein müssen
09.12.2025

Der Silberpreis jagt von Rekord zu Rekord und übertrifft selbst den Hype um Gold, folgerichtig gibt es am Dienstag ein neues...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic BMW: Er folgt auf Oliver Zipse
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...