Deutschland

Die Möbelbranche gibt der schwachen Konjunktur kontra

Die Möbelbranche bleibt in der Spur - allen Problem zum Trotz, die andere Sektoren haben. Vorläufigen Schätzungen zufolge haben die Hersteller 2019 Gesamterlöse von 18 Milliarden Euro erzielt.
08.01.2020 17:00
Lesezeit: 1 min
Die Möbelbranche gibt der schwachen Konjunktur kontra
Ein Model auf der Möbelmesse in Köln. (Foto: dpa) Foto: Oliver Berg

Die deutsche Möbelindustrie bietet der flauen Konjunktur die Stirn. "Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 18 Milliarden Euro erreicht haben", gab der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie, Jan Kurtz, eine erste Einschätzung. "Damit dürften die Hersteller gegenüber dem Vorjahr mit einem geringen Umsatzminus von 0,5 Prozent abgeschlossen haben", erklärte der Chef des Verbandes. Das ist angesichts der gravierenden Probleme der Abnehmer - nämlich der Möbelhäuser - ein überraschend geringer Rückgang.

Der Funktionär machte diese Einschätzung auf der Grundlage der aktuellen Zahlen, die bisher nur bis Ende Oktober 2019 vorliegen. Danach haben insbesondere die "sonstigen Möbel" eine wichtige Rolle gespielt, die einen Anteil von einem Drittel zu den Gesamtvolumina besteuern und damit das größte Segment bilden. Hier wurden Rückgänge von 2,9 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro verzeichnet. Deswegen ist die Bilanz auch insgesamt leicht negativ ausgefallen.

Allerdings haben sich andere größeren Geschäftsfelder positiv entwickelt: So steigerten die Produzenten von Küchenmöbeln in den ersten zehn Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ihre Erlöse um 2,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Sie machen damit fast ein Viertel der Gesamtumsätze der Branche aus.

Darüber hinaus hat sich Geschäftsfeld der Büro-, Laden- und Objektmöbel, das ein Fünftel zu den Gesamtvolumina beisteuert, um 0,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gesteigert. Zusätzlich hat sich das Segment "Matratzen" schlechter entwickelt, das allerdings kleiner als die anderen ist. Hier verringerten sich die Erlöse um 2,3 Prozent auf 640 Millionen Euro.

Entsprechend positiv fiel auch der Ausblick für das neue Jahr 2020 aus. "Wir gehen mit realistischem Optimismus in das neue Jahrzehnt und hoffen auf ein leichtes Umsatzplus von rund einem Prozent für das Jahr 2020. Die aktuelle Entwicklung auf den Auslandsmärkten stimmt mich besonders positiv. In den ersten zehn Monaten sind 32,8 Prozent der in Deutschland produzierten Möbel ins Ausland gegangen. Das ist die höchste je erzielte Exportquote," fügte der Verbandschef hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche lehnen US-Einfluss auf Europa klar ab
12.12.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt deutlich: Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine stärkere Einmischung der USA in europäische...

DWN
Technologie
Technologie OpenAI kontert Google: Neue ChatGPT-Version setzt zum nächsten KI-Sprung an
12.12.2025

Nachdem Googles Gemini zuletzt für Schlagzeilen sorgte, meldet sich OpenAI mit einem neuen ChatGPT-Modell zurück. Die Entwickler wollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Preise ziehen weiter an: Inflation verharrt über dem Zielwert
12.12.2025

Trotz einer insgesamt moderaten Entwicklung verharrt die Inflation im November bei 2,3 Prozent und damit weiterhin über dem angestrebten...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebenshaltungskosten: Geringverdiener geben 60 Prozent ihres Geldes nur für Essen und Wohnen aus
12.12.2025

Steigende Lebenshaltungskosten: Haushalte in Deutschland wenden inzwischen mehr als die Hälfte ihres Geldes alleine für Wohnen und...

DWN
Politik
Politik Koalition verspricht sanierte Straßen und stabile Beiträge
12.12.2025

Im neuen Jahr sollen Millionen Menschen spürbar von Reformen profitieren. Bundeskanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil versprechen...

DWN
Politik
Politik Wendet sich Brüssel vom Verbrenner-Aus ab, um die Industrie zu schützen?
12.12.2025

Das geplante Verbrenner-Aus stellt Europas Autobranche vor eine Zerreißprobe. Während der Absatz von Elektroautos in vielen EU-Ländern...

DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...