Politik

Anschlags-Serie reißt nicht ab: In Schweden gehen schon wieder Sprengladungen hoch

Schweden wird seit Jahren von organisierten Banden heimgesucht, die Sprengstoffanschläge verüben. Jetzt haben sie schon wieder zugeschlagen.
22.01.2020 11:28
Aktualisiert: 22.01.2020 11:28
Lesezeit: 1 min
Anschlags-Serie reißt nicht ab: In Schweden gehen schon wieder Sprengladungen hoch
Ein Feuerwehrmann in Malmö löscht ein brennendes Auto. (Foto: dpa) Foto: Johan Nilsson

Die Serie von vorsätzlich herbeigeführten Explosionen in Schweden geht auch im neuen Jahr weiter. Am Mittwochmorgen detonierte in einem Mehrfamilienhaus in Norrköping eine Sprengladung, die im Treppenhaus deponiert war. Einige Bewohner wurden nach Angaben der Polizei leicht verletzt.

Am Dienstag waren in zwei Wohnblöcken in den Stockholmer Stadtteilen Husby und Kista Sprengsätze hochgegangen. Dabei wurde eine Person leicht verletzt. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit einem Anschlag in Östermalm vorige Woche, wo eine heftige Explosion ein Mehrfamilienhaus beschädigt hatte. Die Ermittler bezeichneten es als Glücksfall, dass niemand verletzt wurde.

Schweden erlebt seit dem vergangenen Jahr einen rapiden Anstieg an vorsätzlich herbeigeführten Explosionen. Die Polizei vermutet die Hintergründe im Bandenmilieu. Die Täter werden nur selten gefasst.Die Zahlen der Anschläge ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich auf einige hundert Fälle gestiegen. Das sind inoffizielle Schätzungen. Die Zeitung „Dagen Nyheter“ berichtete für das Jahr 2018 von 157 Explosionen. Letztlich sind sich die Politiker, die Parteien und die Bevölkerung alle darin einig, dass die Zahl der Anschläge „deutlich“ zugenommen hat, ohne sie genau beziffern zu können.

Die schwedische Polizei geht davon aus, dass sich die Art der Explosionen in den vergangenen Jahren verändert hat. Früher warfen die Täter Handgranaten. Jetzt verwenden sie Dynamit, das von Baustellen stehlen. Eine Stadt, die sehr davon in Mitleidenschaft gezogen wird, ist Malmö in Südschweden.

Ende August 2019 äußerte sich der schwedische Premier Stefan Löfven über die Zunahme von Gewalt und Attacken mit Sprengstoff. “Es ist klar, dass Schießereien und Bombenangriffe eines unserer wirklich großen gesellschaftlichen Probleme sind. Die Gleichgültigkeit gegenüber dem menschlichen Leben und eine Rücksichtslosigkeit, die absolut schrecklich ist, treffen uns. Wir sind entschlossen, diese Banden zurückzudrängen und zu stoppen. Schweden sollte in Sicherheit sein. Wir befinden uns in einer Situation, in der Banden ein großes Problem in der Gesellschaft darstellen”, zitiert die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua Löfven.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teure Naschzeit: Preise für Schoko-Weihnachtsmänner steigen deutlich
07.11.2025

Süße Klassiker wie Schoko-Weihnachtsmänner, Dominosteine und Lebkuchen gehören für viele zur Adventszeit dazu – doch in diesem Jahr...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg entzieht der russischen Wirtschaft die Kraft
07.11.2025

Die russische Wirtschaft gerät unter Druck: hohe Inflation, sinkendes Wachstum, militärische Überlastung und neue US-Sanktionen gegen...

DWN
Politik
Politik Merz am Amazonas – Kanzler setzt Zeichen für internationalen Klimaschutz
07.11.2025

Rund 20 Stunden Flug für gut 21 Stunden Aufenthalt: Bundeskanzler Friedrich Merz reist nach Brasilien, um am Amazonas Präsenz zu zeigen....

DWN
Politik
Politik Empörung über AfD-Reise nach Russland – CSU wirft Partei Landesverrat vor
07.11.2025

Eine geplante AfD-Delegationsreise zu einer Konferenz im russischen Sotschi sorgt für scharfe Kritik. Politiker von CDU und CSU werfen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Aktionäre ebnen Musk den Weg: Aktien im Wert von einer Billion Dollar
07.11.2025

Elon Musk steht vor einer potenziellen Megabelohnung: Die Anteilseigner von Tesla haben einem außergewöhnlichen Vergütungspaket...

DWN
Politik
Politik ADAC-Studie: So schlimm und teuer wären Brückensperrungen
07.11.2025

Rund 8.000 Autobahnbrücken sind sanierungsbedürftig. Manchmal müssen sie kurzfristig gesperrt werden. Der ADAC hat für fünf errechnen...

DWN
Politik
Politik Handelspause zwischen USA und China: Europas Balanceakt im globalen Handel
07.11.2025

Die Handelsgespräche zwischen den USA und China bringen vorübergehende Entspannung, werfen aber Fragen über Europas Einfluss auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzstabilitätsbericht 2025: Bundesbank warnt vor wachsenden Risiken für Banken
06.11.2025

Insgesamt stehen Deutschlands Banken gut da. Doch es gibt reichlich Risiken. Und bisweilen werden sie unterschätzt, warnt die Bundesbank.