Deutschland

Umweltschützer fordern Erhöhung von Diesel-Preis um 53 Cent, Behörde um 70 Cent

Nach Vorstellungen des Umweltverbands BUND soll sich der Literpreis für Diesel bis 2030 um 53 Cent verteuern. Das Umweltbundesamt fordert sogar eine Preiserhöhung um 70 Prozent.
23.01.2020 12:27
Lesezeit: 1 min
Umweltschützer fordern Erhöhung von Diesel-Preis um 53 Cent, Behörde um 70 Cent
En Mann betankt an einer Tankstelle in München sein Auto. (Foto: dpa) Foto: Andreas Gebert

Der Umweltverband BUND hat eine grundlegende Wende in der Verkehrspolitik gefordert - nach einem Konzept soll der Benzinpreis bis 2030 um 46 Cent pro Liter steigen, Diesel um 53 Cent. Ein wesentlich höherer CO2-Preis ist zentraler Baustein eines Vorschlags für eine grundlegende Wende in der Verkehrspolitik, damit Deutschland Klimaziele erreicht. Der BUND schlägt eine CO2-Steuer vor, die bereits 2020 mit einem Preis von 50 Euro beginnt und bis 2030 auf 200 Euro ansteigt. Die Einnahmen sollen vollständig über einen Ökobonus an die gesamte Bevölkerung zurückgegeben werden.

Die vorgeschlagenen CO2-Preise würden laut BUND dazu führen, dass der Benzinpreis 2020 um 12 Cent steigt und bis 2030 um 46 Cent. Diesel würde 2020 um 13 Cent teurer und 2030 um 53 Cent pro Liter. "Ohne eine 180 Grad-Wende in der Verkehrspolitik sind die Pariser Klimaziele nicht erreichbar", so der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Donnerstag in Berlin. Eine Mobilitätswende müsse zu weniger Straßen- und Flugverkehr führen, so die dpa. Das Umweltbundesamt plant noch drastischere Maßnahmen. Die Behörde fordert unter anderem, die Steuern auf Diesel bis 2030 um mehr als 70 Cent pro Liter zu erhöhen. Benzin müsste demnach um etwa 47 Cent teurer werden.

Die Einigung von Bund und Ländern sieht vor, dass der CO2-Preis ab 2021 mit 25 Euro pro Tonne startet. Der Preis soll fossile Heiz- und Kraftstoffe verteuern, damit Bürger und Industrie klimafreundliche Technologien kaufen und entwickeln. Bis 2025 soll der Preis schrittweise auf 55 Euro erhöht werden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert zudem, klimaschädliche Subventionen etwa für Diesel abzubauen. Für effizientere Pkw müsse es eine Bonus-Malus-Regelung beim Neuwagenkauf geben - sie solle den Kauf von Autos verteuern, die viele Emissionen ausstoßen. Die Luftverkehrsteuer für innerdeutsche Flüge solle auf 24 Euro verdreifacht werden. Nach einer Optimierung des Bahnsystems könne der innerdeutsche Flugverkehr 2030 komplett auf die Schiene verlagert werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....