Die Manager in der deutschen Druckindustrie, eines der traditionellen Branchen Deutschlands, zeigen sich sehr pessimistisch. Wie aus der Konjunkturumfrage „Print Business Herbstprognose“ hervorgeht, gehen 60 Prozent der befragten Teilnehmer davon aus, dass die Erträge 2020 sinken werden. Nur sieben Prozent rechnen damit, dass sich die Ergebnisse verbessern werden. Vor allem die Mediendienstleister erwarten einen Stellenabbau.
Diese Aussagen entsprechen dem negativen Trend, den es derzeit am deutschen Markt gibt. Wie aus dem aktuellen Konjunkturbericht hervorgeht, den der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) Mitte Januar veröffentlicht hat, ist die von vielen Unternehmen erhoffte Konjunkturerholung in der ersten Jahreshälfte des vergangenen Jahres ausgeblieben.
So entwickelten sich die wichtigsten Konjunkturindikatoren, der Produktions- und der Umsatzindex, in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres schlechter als im Vorjahreszeitraum. Die Produktion von Druckerzeugnissen ging saison- und kalenderbereinigt um durchschnittlich 5,1 Prozent zurück. Demgegenüber fiel der nominale Umsatz saison- und kalenderbereinigt nur um durchschnittlich 2,8 Prozent.
Preisanstieg bei grafischen Papieren setzt Ertragslage der Unternehmen weiter zu
Auch der Preisanstieg bei grafischen Papieren hielt an und setzte der Ertragslage der Druckunternehmen weiter zu. Die Wachstumsdynamik der Papierpreise hingegen nahm im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ab. So legten die Erzeugerpreise für grafische Papiere (ohne Zeitungsdruckpapier) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um durchschnittlich 5,2 Prozent zu und die Zeitungsdruckpapierpreise um durchschnittlich 9,2 Prozent. Als Reaktion auf diese Papierpreissteigerungen erhöhten sich auch die Verkaufspreise für Druckereileistungen. Das Plus im ersten Halbjahr 2019 betrug im Mittel 1,3 Prozent. Die Preise für Druckerzeugnisse steigen somit seit mittlerweile 18 Monaten.
Auf Jahressicht deutet die Entwicklung der Konjunkturindikatoren auf keine Trendwende hin. Hierfür sprechen die Entwicklungen des Produktions- und des Umsatzindexes im dritten Quartal. So sank die Produktion zwischen Juli und September durchschnittlich um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im selben Zeitraum fiel der nominale Umsatz durchschnittlich um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.