Zwar werden die Unternehmen wahrscheinlich auf Entlassungen verzichten und auch während der Konjunkturabschwächung mehr Arbeitskräfte behalten, als sie eigentlich benötigen. Dieses "Arbeitskräfte-Horten" lohnt sich für die Firmen, da sie den Verlust von Fachkräften und die Kosten für die Neueinstellung von Mitarbeitern vermeiden, wenn die Konjunktur wieder anzieht. Das "Arbeitkräfte-Horten" dürfte jedoch zu einer Zunahme von Kurzarbeit führen.
Aus den offiziellen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist der aktuelle Stand der Kurzarbeit nicht nachvollziehen, da die Daten über die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer mit erheblicher Verzögerung veröffentlicht werden. Ursprüngliche Prognosen der BA gingen von einem Anstieg auf rund 117.100 im Februar dieses Jahres aus. Die Ifo-Erhebung deutet jedoch darauf hin, diese Schätzung zu gering ist.
Die Kurzarbeit beschäftigt auch die Politik: Ende Januar hatten sich die Spitzen der großen Koalition von CDU, CSU und SPD darauf verständigt, dass Beschäftigte in Krisenbranchen leichter verlängertes Kurzarbeitergeld erhalten sollen. Der Koalitionsausschuss wollte mit den Änderungen beim Kurzarbeitergeld auf abflauende Konjunktur und tiefgreifende Umwälzungen in der Arbeitswelt reagieren. Dabei hatten sie besonders die angeschlagene Autoindustrie einschließlich den Zulieferern im Blick.