Der usbekische Autobauer UzAutoMotors (ehemals GM Usbekistan) hat mit GM Chevrolet-Fahrzeuge in den USA einen Vertrag unterzeichnet, wonach Chevrolet-Fahrzeuge nach Russland, Weißrussland und Kasachstan exportiert werden sollen. Sie sollen als Chevrolet Spark, Nexia und Cobalt verkauft werden, berichtet Autonews.ru. Im Rahmen des neuen Vertrags wird UzAutoMotors einen Teil des Händlernetzwerks von Chevrolet in Russland übernehmen und es mit dem bestehenden Ravon-Händlernetzwerk (ein Netzwerk, das Chevrolet-Fahrzeuge unter dem Namen ,Ravon’ verkauft) zusammenführen. Ein zweites Händlernetzwerk soll unter der direkten Kontrolle von Chevrolet stehen. Dieses Netzwerk soll Chevrolet-Fahrzeuge direkt aus den USA nach Russland exportieren. UzAutoMotors hatte im vergangenen Jahr 271.000 Chevrolets produziert. “Früher mussten wir auf eine Antwort wenn, wenn wir die Stoßdämpfer oder sogar nur die Farbe verändern wollten. Jetzt sind wir in unseren Entscheidungen unabhängig. GM wird allerdings weiterhin technischen Support leisten”, sagte Rüstam Razhabow, amtierender Generaldirektor von UzAuto Motors, der usbekischen Nachrichtenagentur Uznews.uz.
Derzeit verkauft Chevrolet in Russland nur drei Modelle - Traverse, Tahoe und Camaro. In den vergangenen zwei Jahren wurden monatlich etwa 1.500 Chevrolet-Fahrzeuge verkauft. Im Jahr 2012 lag der monatliche Verkauf noch bei 20.000 Chevrolets. Chevrolet ist nach nach Lada die zweitbeliebteste Marke in Russland.
Der Automobilmarkt-Analyst Sergej Burgazliew sagte der russischen Zeitung Izvestia: “Diese Modelle (Chevrolet Spark, Nexia und Cobalt , Anm. d. Red.) sind nicht neu und es ist nicht ganz klar, zu welchen Preisen sie angeboten werden. Sie werden importiert und unterliegen daher der Nutzungsgebühr und der Verbrauchsteuer. Es ist unwahrscheinlich, dass sie billiger sind als Volkswagen Polo oder Hyundai Solaris.”
Darüber hinaus hat Chevrolet möglicherweise das Vertrauen von Händlern und Kunden auf dem russischen Markt verloren. “GM hatte den russischen Markt plötzlich verlassen und eine große Anzahl von Händlern in einer schwierigen Situation zurückgelassen. Infolgedessen ging das Vertrauen in diese Marke verloren. In den letzten Jahren hat sich der Markt verändert und die Menschen ziehen Marken vor, die eine angemessene Einstellung gegenüber ihren Partnern und Kunden an den Tag legen”, so Burgazliew.