Finanzen

Große Risiken für Eigenkapital bei Deutscher Bank und Commerzbank

Die Kursstürze am Aktienmarkt hatte zuletzt vor allem die Deutsche Bank und die Commerzbank belastet. Doch es kommt schlimmer. Analysten sehen vor allem im Zusammenhang mit dem Eigenkapital der beiden Banken große Risiken.
11.03.2020 10:00
Lesezeit: 1 min
Große Risiken für Eigenkapital bei Deutscher Bank und Commerzbank
Hessen, Frankfurt/Main: Die Zentralen von Deutscher Bank (l) und Commerzbank (hinten rechts) stehen in der Innenstadt. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Der freie Fall am deutschen Aktienmarkt hatte am Montag besonders die Banken mit nach unten gerissen. Die Furcht vor einer weltweiten Rezession und auch vor damit verbundenen, neuen geldpolitischen Notenbank-Eingriffen sorgte für eine Flucht der Anleger. Zugleich nahm auch die Sorge vor Kreditausfällen zu.

Bislang hätten die Anleger das Szenario einer Corona-Krise mit nur kurzfristigen wirtschaftlichen Folgen abgewogen gegen die Möglichkeit einer Pandemie mit der Folge einer Rezession, zitiert die dpa Jochen Stanzl vom CMC Markets . "Mit dem Zusammenbruch des Ölpreises trifft nun der zweite schwarze Schwan an den Märkten ein", denn potenzielle Kreditrisiken nehmen zu. Für Banken, vor allem für die Deutsche Bank und die Commerzbank werden daher mit Blick auf das Eigenkapital besondere Risiken gesehen. Je höher der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist, desto höher ist die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Unternehmen mit hoher Eigenkapitalquote können Verluste besser auffangen und Krisen leichter bestehen.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein kritischen zu den beiden deutschen Bankaktien geäußert. Wegen des herausfordernden Umfeldes hatte er sowohl für die Deutsche Bank als auch die Commerzbank seine Ergebnisschätzungen bis 2022 gekürzt. Seine wesentliche Argumenten dafür waren neben schwachen Zuflüssen in der Vermögensverwaltung auch die tiefen Zinsen gewesen.

Der Aktionär führt aus: “Deutsche Bank und Commerzbank befinden sich beide im Umbau, bereits in wirtschaftlich guten Zeiten fiel es ihnen schwer, Gewinne zu erzielen. Nun kommt die Gefahr von faulen Krediten hinzu, die im Ernstfall einen Teil das Eigenkapital auffressen könnten”.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Ab 1. Januar soll der neue Wehrdienst starten: mit Pflicht-Musterung, frischer Wehrerfassung und ehrgeizigen Truppenzielen. Die Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie im Fokus: Teslas Model 3 Standard startet in Deutschland – Experten hinterfragen Musks Einfluss
05.12.2025

Tesla bringt das Model 3 als neue Standard-Version nach Deutschland und senkt den Einstiegspreis deutlich. Weniger Komfort soll mehr...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Wirtschaft in der Währungsunion überrascht mit stärkerem Quartal
05.12.2025

Die Eurozone-Wirtschaft hat im Sommer mehr Dynamik gezeigt als gedacht. Neue Daten von Eurostat korrigieren das Wachstum nach oben, doch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CSRD-Berichtspflicht: EU bremst, der Druck auf Unternehmen wächst – was nun zu tun ist
05.12.2025

Die EU zieht die Reißleine: Statt 2025 gilt die CSRD-Berichtspflicht nun zwei Jahre später. Doch während Brüssel bremst, wächst in den...

DWN
Politik
Politik Radikaler Bruch in der EU-Energiepolitik: Europa kappt endgültig die russischen Gasadern
05.12.2025

Die EU hat eine historische Entscheidung getroffen. Spätestens 2027 soll russisches Gas vollständig aus Europa verschwinden. Der...

DWN
Politik
Politik NATO-Kommandostruktur wird an Bedrohungslage angepasst
05.12.2025

Die NATO ordnet ihre Führung im Norden neu: Zuständigkeiten wandern über den Atlantik. Hinter der Anpassung der NATO-Kommandostruktur...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare-Störung: Netzwerk für Cyberabwehr verursacht Probleme bei Unternehmen
05.12.2025

Eine weltweite Cloudflare-Störung hat am Freitag zahlreiche Webseiten und Apps aus dem Tritt gebracht. Fehlermeldungen, leere Seiten und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Niedriglohn in Deutschland: 6,3 Millionen Menschen von Niedriglohnarbeit betroffen
05.12.2025

Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor. Neue Zahlen zeigen, wo Niedriglohnarbeit besonders konzentriert ist – und warum der...