Politik

Deutschland: Bisher 29 Personen mit Hanta-Virus infiziert

Lesezeit: 1 min
24.03.2020 21:01
In Deutschland haben sich im aktuellen Jahr laut Robert Koch Institut 29 Personen mit dem Hanta-Virus angesteckt. In China ist am 23. März 2020 eine Person am Hanta-Virus verstorben, während 32 Menschen auf das Virus getestet wurden. Doch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Deutschland: Bisher 29 Personen mit Hanta-Virus infiziert
In diesen Regionen trat das Hanta-Virus bisher auf. (Grafik: proplanta - das Informationszentrum für die Landwirtschaft)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Webseite proplanta (das Informationszentrum für die Landwirtschaft) teilt mit:

“Laut aktuellen Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI) haben sich in 2020 bislang 29 Menschen mit dem Hanta-Virus infiziert. Ein deutlicher Anstieg der Hantavirus-Infektionen dürfte demnächst zu verzeichnen sein. Ähnlich der Influenza schwanken die Fallzahlen von Jahr zu Jahr erheblich, wobei letztere um den Faktor 1.000 höher liegen. Während in 2019 beispielsweise insgesamt 1.514 Hantavirus-Fälle registriert wurden, infizierten sich 2018 lediglich 235 Menschen. 2019 gab es dagegen 192.583 gemeldete Grippe-Fälle; 2018 waren es immerhin 274.296.”

In Deutschland gilt das Einatmen von zu Staub zerfallenem Kot von Rötelmäusen (auch Waldwühlmaus) als Haupt-Infektionsquelle für das Hanta-Virus. Aber auch mit deren Speichel oder Urin wird das Virus ausgeschieden. Anstecken kann man sich etwa beim Aufräumen oder Fegen von Garagen oder Schuppen. Zu Berufsgruppen mit einem gewissen Risiko zählten etwa Förster, Jäger und Bauarbeiter, so Faber. Aber auch in der Freizeit gibt es Risiken: Schutz- und Grillhütten im Wald etwa seien auch bei den Mäusen beliebt, so dass man sich anstecken könne. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge übertragen vor allem Ratten und Mäuse das Hanta-Virus auf den Menschen, weshalb Städte mit großen Ratten-Populationen besonders gefährdet sind.

Die Erkrankungszahlen schwanken deshalb von Jahr zu Jahr, weil die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit der Dichte an infizierten Rötelmäusen zusammenhängt. “Viele Menschen infizieren sich, wenn es viele infizierte Rötelmäuse gibt”, sagte zitiert die dpa Mirko Faber, Wissenschaftler am Robert Koch-Institut in Berlin. Insbesondere in Buchen-Mastjahren bekommen die Mauspopulationen durch das große Futterangebot einen Schub.

Hierzulande rufen Infektionen mit dem Hanta-Virus meist Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen hervor: hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, zudem Übelkeit oder Erbrechen. Auch die Nieren können beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen. Nur die Symptome können behandelt werden, eine Impfung gibt es nicht. In anderen Regionen vorkommende Typen des Virus können schwerwiegendere Erkrankungen auslösen.

Obwohl in der chinesischen Provinz Yunnan am vergangenen Montag eine Person am Hanta-Virus verstorben ist, während bei 32 Personen aus Angst vor einer Epidemie 32 Person getestet wurden, bleibt es völlig unklar, ob in China eine neue Hantavirus-Pandemie entsteht, die nach dem Vorbild des Corona-Virus auch Europa erreicht.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Cybersicherheit: KMU als Sorgenkinder - Bedrohung durch Russland und China wächst
11.10.2024

Die Digitalisierung in Deutschland ist ein Dauerbrenner – leider oft aus den falschen Gründen. Während andere Nationen ihre digitalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern kämpft mit Absatzrückgang - und senkt Absatzprognose
11.10.2024

Der VW-Konzern leidet zunehmend unter der geringen Nachfrage. In den letzten drei Monaten sind die Verkaufszahlen merklich gesunken. Durch...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie sparen: 10 Tipps, um Strom, Gas und damit bares Geld zu sparen
11.10.2024

In Zeiten hoher Energiekosten wird es für Unternehmer immer wichtiger, ihre Betriebsausgaben zu senken. Deutschland ist noch immer in...

DWN
Politik
Politik Deutscher Nato-General fordert höhere Verteidigungsausgaben
11.10.2024

Angesichts der erweiterten Militärplanungen fordert der deutsche Nato-General Christian Badia eine deutliche Erhöhung der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit 2021: Energie sorgt für Inflationsrückgang
11.10.2024

Im September haben sich Waren und Dienstleistungen nicht mehr so stark verteuert wie in vielen vorherigen Monaten. Eine bestimmte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Ost-West: Warum der Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar bleibt
11.10.2024

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist tief gespalten – und die Ursachen liegen nicht nur in der Gegenwart. Besonders im Osten, wo der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Robotaxi Cybercab und autonomer Bus Robovan - eine Wette, die nicht aufgeht?
11.10.2024

Tesla-Chef Elon Musk setzt stark auf die Zukunft der Mobilität mit einem Tesla-Robotaxi und einem selbstfahrenden Bus. Das Modell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Aufsichtsrätin kritisiert Bund und fordert Maßnahmen zur E-Mobilität
11.10.2024

Angesichts der aktuellen Krise bei Volkswagen sieht VW-Aufsichtsrätin Julia Willie Hamburg die Bundesregierung in der Verantwortung, den...