Politik

Wegen Corona: Erdogan lässt 30 Großstädte komplett abriegeln

Aufgrund der Aggressivität des Corona-Virus hat die türkische Regierung Freitagnacht 30 Großstädte abriegeln lassen. Es ist nicht mehr erlaubt, mit Fahrzeugen hinein- oder hinauszufahren.
03.04.2020 23:02
Aktualisiert: 03.04.2020 23:02
Lesezeit: 1 min
Wegen Corona: Erdogan lässt 30 Großstädte komplett abriegeln
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat in der Nacht von Freitag auf Samstag für 30 Großstädte der Türkei Ein- und Ausfahrten verboten. Zusätzlich soll die Mittelstadt Zonguldak abgeriegelt werden. Das Verbot, mit Fahrzeugen hinein- oder hinauszufahren gilt für zwei Wochen, berichtet OdaTV. Dazu zählen auch die Städte Istanbul und Ankara. Für junge Menschen unter 20 Jahren gilt ab sofort eine Ausgangssperre. Dasselbe wurde zuvor für Personen über 65 Jahren und für chronisch Kranke ausgesprochen. Von den Ausgangssperren sind somit 36 Millionen Türken betroffen. In Supermärkten und an allen öffentlichen Orten, wo sich die Bürger tummeln, gilt ab sofort eine Schutzmaskenpflicht.

In der Türkei sind offiziellen Angaben zufolge innerhalb der vergangenen 24 Stunden weitere 69 Menschen mit Corona-Infektion gestorben. Damit sei die Gesamtzahl dieser Toten auf 425 gestiegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Freitagabend mit. Zudem seien 2.786 weitere Menschen positiv getestet worden - die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle stieg damit auf 20.921. In der Türkei mit ihren rund 83 Millionen Einwohnern sind bisher 141.716 Tests durchgeführt worden, so die dpa.

Die meisten Infizierten wurden nach offiziellen Angaben in der Millionenmetropole Istanbul gemeldet - rund 12.200 Fälle. Der Bürgermeister der Stadt, der Oppositionspolitiker Ekrem İmamoğlu, machte in einem Tweet am Abend darauf aufmerksam, dass die Zahl innerhalb von 48 Stunden um fast 40 Prozent gestiegen sei. Er fordert seit Tagen strengere Ausgangsbeschränkungen für die Stadt. Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rentenstreit spitzt sich zu: Spahn pocht auf Handlungsfähigkeit der Koalition
24.11.2025

Der Konflikt über die Rentenreform ist weiterhin ungelöst. Unionsfraktionschef Jens Spahn mahnt die Regierung zur Geschlossenheit – und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimagipfel im Stillstand: Welche Beschlüsse Belém wirklich brachte
24.11.2025

Bei der Klimaanpassung und dem Schutz des Regenwaldes wurden zwar frische Finanzzusagen gemacht – doch bei den eigentlichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Frankreichs Schulden bedrohen Europa: Kommt jetzt die Eurokrise zurück?
23.11.2025

Steigende Zinsen, explodierende Schulden, nervöse Märkte: Europa erlebt ein gefährliches Déjà-vu. Immer mehr Experten warnen vor einer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 645 Millionen Euro Verlust: Cannabis-Betrug und Geldwäsche-Netzwerk erschüttern Europa
23.11.2025

Europa ist von einem der größten Cannabis-Investmentbetrugsfälle der letzten Jahre erschüttert worden, der Anleger in mehreren Ländern...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Friedensplan: Welche Aktien vom Ende des Ukraine-Krieges profitieren könnten – und welche nicht
23.11.2025

Frieden bedeutet nicht nur geopolitische Stabilität, es zieht auch ein gigantisches Investitionsprogramm nach sich. Wer auf die richtigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritische Rohstoffe: Ein Fund in Grönland sorgt für Streit
23.11.2025

In einer abgelegenen Mine in Westgrönland wurden gleich mehrere kritische Rohstoffe entdeckt, die für Mikrochipproduktion, Rüstung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-Aktien im Aufschwung: Welche Chancen Anleger jetzt nutzen können
23.11.2025

Die Kapitalmärkte befinden sich im Umbruch, Investoren suchen verstärkt nach stabilen Alternativen. Europa gewinnt dabei durch Reformen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...